Arbeitgeber suchen monatelang nach Personal

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Eine aktuelle Studie zeigt: Stellen bleiben oft monatelang unbesetzt. Es sei denn, Unternehmen achten bei Neueinstellungen auf Diverstität. Dann setzen sie ihre Stellen deutlicher schneller.

Deutsche Unternehmen suchen einer Umfrage des ifo-Instituts zufolge oft monatelang nach Fachkräften. Durchschnittlich drei bis vier Monate benötigen 37,5 Prozent der Personalverantwortlichen demnach von der Ausschreibung bis zur Unterschrift. 25,1 Prozent können eine offene Stelle innerhalb von ein bis zwei Monaten mit einer Fachkraft besetzen. Aus mittelgroßen und mittelständischen Unternehmen melden das sogar 37,4 Prozent. 17,2 Prozent der kleineren Unternehmen sind gar in den ersten vier Wochen erfolgreich.

Vielfalt ist besser für alle

Wir sind der Wandel-NewsletterZudem fand das ifo-Institut heraus, dass die Arbeitgebermarke und der Faktor Vielfalt eine entscheidende Rolle für die Personalsuche spielen. Unternehmen, die eigenen Angaben nach bei der Neueinstellung auf Diversität achten, besetzen ihre Stellen deutlich schneller: 47,8 Prozent innerhalb von zwei Monaten, davon 17,7 Prozent innerhalb von vier Wochen. Um Kandidatinnen und Kandidaten mit Diverstitätsmerkmalen anzusprechen, setzen Unternehmen vor allem darauf, ihre Stellenanzeigen entsprechend zu formulieren (65,4 Prozent). Dazu gehört auch die gezielte Ansprache bestimmter Gruppen (30,7 Prozent). Arbeitgeber, denen Vielfalt weniger wichtig ist bzw. die bei der Besetzung nicht vordringlich darauf achteten, konnten nur etwa ein Drittel ihrer offenen Stellen binnen zwei Monaten besetzen. Ferner kam die Studie, die in Zusammenarbeit mit Indeed und Glassdoor entstand, zu dem Ergebnis, dass viele Belegschaften diverser geworden sind. Dennoch haben sich nur wenige Unternehmen wirklich Quoten für bestimmte Diversityfaktoren gesetzt. Am Ende bleibt also die Erkenntnis: Vielfalt ist besser für alle.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.