Die Babyboomer-Generation wird oft unterschätzt, dabei sind ihre jahrzehntelange Erfahrung und ihre Stärken in der Arbeitswelt Gold wert. Die Wirtschaftspsychologin Meike Terstiege weiß, wie Babyboomer die Arbeitswelt bereichern.
Ein Gastbeitrag von Meike Terstiege
Die Arbeitswelt steht vor vielen Herausforderungen: Fachkräftemangel, digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und ein sich schnell wandelndes Marktumfeld erfordern von Unternehmen innovative und teils disruptive Strategien. Oft liegt der Fokus auf jungen Talenten. Doch eine wertvolle Ressource wird übersehen: die Babyboomer. Sie bringen jahrzehntelange Erfahrung, fundiertes Fachwissen, belastbare Netzwerke, hohe Problemlösungskompetenz und Souveränität mit. Als Senior Experts bereichern sie Unternehmen und bieten Lösungen für den Fachkräftemangel.
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Die Stärken der Babyboomer: Wissen, Pragmatismus, Resilienz
Die Babyboomer haben viele wirtschaftliche und technologische Entwicklungen gemeistert. Anpassung ist ihr zweiter Vorname. Sie besitzen fundiertes Fachwissen und ein tiefes Verständnis für betriebliche Abläufe und zwischenmenschliche Prozesse. Ihr pragmatischer Umgang mit Herausforderungen und ihre Krisenfestigkeit machen sie unverzichtbar. In altersdiversen Teams sind sie oft Mentor:innen für jüngere Kolleg:innen, geben Wissen weiter und helfen, Fehler zu vermeiden. Unternehmen, die diesen Erfahrungsschatz nutzen, profitieren von reibungslosem Wissenstransfer und nachhaltiger Personalentwicklung.
Dr. Meike Terstiege ist Beraterin, Autorin, Trainerin und Speakerin zu “Marketing & HR Insights – from ZOOMER ´til BOOMER”. Als @DOCMARKETEER berät sie Unternehmen zu HR- und (Personal-)Marketing-Themen. Sie ist Herausgeberin und Autorin zahlreicher Fachartikel und -bücher, studierte Wirtschaftspsychologie und promovierte im Marketing. Jüngst ist ihr Buch Babyboomer in Unternehmen im Haufe Verlag erschienen.
Die Babyboomer wuchsen in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs auf und entwickelten eine Arbeitsmentalität, geprägt von Engagement und Leistungsbereitschaft. Sie sehen ihren Beruf als wesentlichen Bestandteil der Identität. Mit dem Älterwerden wünschen sie sich flexiblere Arbeitsmodelle und sinnstiftende Aufgaben. Unternehmen können mit individuellen Angeboten punkten, etwa durch Projektarbeit, Mentoring-Programme oder flexible Teilzeitmodelle.
Der Schlüssel zu Babyboomern: Wertschätzung und Flexibilität
Babyboomer begegnen oft Vorurteilen: Sie gelten als teuer, technikfern und veränderungsresistent. Doch viele zeigen Neugierde und Bereitschaft, sich in neue Technologien einzuarbeiten. Unternehmen sollten in Weiterbildungen investieren, um das Potenzial dieser Generation optimal zu nutzen, besonders im digitalen Wandel.
Respekt und Anerkennung sind zentral für Babyboomer: Wer sich wertgeschätzt fühlt, bleibt motiviert. Unternehmen sollten Leistungen anerkennen, nicht nur monetär, sondern auch durch eine offene Kommunikationskultur. Flexiblere Arbeitsmodelle bieten Gestaltungsfreiheit und binden Senior Experts produktiv ein.
Austausch mit Babyboomern: Intergenerationale Zusammenarbeit
Altersdiverse Teams sind ein Erfolgsfaktor. Die Kombination aus Innovationsfreude der Jüngeren und Erfahrung der Babyboomer schafft Synergien. Unternehmen sollten intergenerationale Teams fördern und Vorurteile abbauen. Mentoring-Programme bieten eine Win-Win-Situation: Junge Talente profitieren von Erfahrung, Babyboomer behalten eine sinnvolle Rolle und entwickeln sich weiter.
Eine vorausschauende Personalstrategie sichert die Expertise der Babyboomer. Dazu gehören:
– Frühzeitige Gespräche über Bedürfnisse und Perspektiven.
– Individuelle Arbeitsmodelle mit flexiblen Zeiten und projektbasierten Einsätze.
– Mentoring-Programme für Wissenstransfer.
– Altersdiverse Teams für gezielte Zusammenarbeit.
Babyboomer sind mehr als erfahrene Mitarbeitende – sie sind Gestalter, Mentor:innen und Wissensträger. Unternehmen, die ihr Potenzial erkennen und nutzen, steigern ihre Wettbewerbsfähigkeit und fördern eine Kultur des Respekts und der Vielfalt. Die Generation Gold hat viel zu bieten – es liegt an den Arbeitgebern, dieses Potenzial zu nutzen.
