Berufswahl: Wie zufrieden sind die Deutschen?

Mann fegt Parkplatz

Fast ein Drittel der Deutschen würde ihren Beruf nicht noch einmal wählen, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Besonders unzufrieden sind die 45- bis 54-Jährigen, während die 25- bis 34-Jährigen am zufriedensten mit ihrer Berufswahl sind.

Die ManpowerGroup Deutschland befragte in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut YouGov 2.059 Personen zu ihrer Berufswahl. Besonders zufrieden sind die 25- bis 34-Jährigen: 61 Prozent von ihnen würden ihren Beruf erneut wählen. Am unzufriedensten sind die 45- bis 54-Jährigen: 35 Prozent würden sich anders entscheiden. Auch zwischen den Geschlechtern gibt es Unterschiede: 34 Prozent der Frauen, aber nur 28 Prozent der Männer würden ihren Beruf nicht noch einmal wählen. 64 Prozent der Verheirateten würden ihren Beruf wieder ergreifen, während das nur die Hälfte der Ledigen angibt. Bei den Geschiedenen sind es 37 Prozent, die nicht erneut die gleiche Entscheidung treffen würden.


Mehr zum Thema:


62 Prozent der Befragten im Osten, verglichen mit 56 Prozent im Westen, würden ihren Beruf erneut wählen. Besonders zufrieden sind die Teilnehmenden in Sachsen-Anhalt (71 Prozent “auf jeden Fall” und “eher ja”), während in Rheinland-Pflanz die Unzufriedenheit am höchsten ist (47 Prozent “eher nein” und “auf gar keinen Fall”). Hohe Zufriedenheit herrscht auch in Brandenburg (69 Prozent), Berlin (65 Prozent), Hamburg (62 Prozent) und Bremen (60 Prozent) sowie im Saarland (64 Prozent), Sachsen (58 Prozent), Hessen (56 Prozent), Niedersachsen (56 Prozent) und in Schleswig-Holstein (62 Prozent). Überdurchschnittlich unzufrieden mit ihrer Berufswahl sind die Befragten in Bayern (32 Prozent), Baden-Württemberg (32 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (33 Prozent), Nordrhein-Westfalen (33 Prozent) und Thüringen (32 Prozent).

Folgen der Unzufriedenheit

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtDie Ergebnisse des neuen Global Talent Barometer, einer umfassenden Studie der ManpowerGroup in 16 Ländern, passen dazu: Knapp ein Drittel (31 Prozent) der Befragten in Deutschland erwägt einen Jobwechsel. “Gerade zum Jahreswechsel überlegen sich Menschen, was sie im neuen Jahr anders machen können. Stress, Wohlbefinden und Sport sind da oft in den guten Vorsätzen zu finden”, sagt Britta Raddant, Director Permanent Placement bei Manpower Deutschland. “Aber die ruhige Zeit zwischen den Jahren wird auch dazu genutzt, um über die Arbeit zu reflektieren – um dann im neuen Jahr nach einer neuen Stelle zu suchen.”

Manchmal reicht ein Wechsel des Arbeitgebers. In anderen Fällen ist ein Branchenwechsel sinnvoll – oder man nutzt seine Erfahrungen und Kenntnisse in einem ganz anderen Beruf. “Ein Job- oder Berufswechsel ist nicht nur etwas für jüngere Menschen”, kommentiert Raddant. “Denn niemand – egal welchen Alters – sollte gezwungen sein, im gleichen Beruf zu bleiben, wenn dieser einem nicht liegt.” Für Berufswechsler, Wiedereinsteiger oder Quereinsteiger ist die Zusammenarbeit mit einem Personaldienstleister eine interessante Option. Das große Netzwerk der Expert:innen bietet alternative Suchmöglichkeiten und spezifische Beratung für den nächsten Karriereschritt.

Mitarbeiterbindung fördern und Stress reduzieren

Unternehmen können selbst dafür sorgen, dass sich Mitarbeitende wohlfühlen. Ein hohes Maß an Wohlbefinden im Job (auch “Well-Being” genannt) führt zu höherer Zufriedenheit und besserer Mitarbeiterbindung. Stress ist ein starker Einflussfaktor auf das Wohlbefinden: Fast die Hälfte (48 Prozent) der Beschäftigten in Deutschland kämpft laut dem Global Talent Barometer täglich mit Stress. Untersuchungen zeigen, dass Beschäftigte mit weniger Stress doppelt so häufig in ihrem aktuellen Job bleiben. Das unterstreicht die Bedeutung von Stressmanagement für die Mitarbeiterbindung.

“Die Menschen erwarten von ihrer Arbeit mehr Balance, mehr Optionen, mehr individuelle Förderung”, erklärt Raddant. Unternehmen können durch Weiterbildungsmaßnahmen, betriebliches Gesundheitsmanagement und Fortbildungen zu Stressmanagement und Entspannung ihre Mitarbeitenden unterstützen und ihr Employer Branding stärken. Solche Maßnahmen helfen, die Bindung der Mitarbeitenden zu stärken. Gleichzeitig empfiehlt es sich, in den Bereichen Human Resources und Rekrutierung auf ein diverses Portfolio zu setzen, etwa neben Festangestellten auch auf Zeitarbeitende.

Die Daten basieren auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH mit 2.059 Teilnehmenden vom 14. bis 16.08.2024. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Das ManpowerGroup Global Talent Barometer misst Faktoren wie Wohlbefinden (Well-Being), Zufriedenheit (Job Satisfaction) und Zuversicht (Confidence) von Beschäftigten weltweit in drei Einzelindizes und einem Gesamtindex. Die Umfrageergebnisse stammen von 12.062 Beschäftigten in 16 Ländern zwischen dem 15. April und dem 10. Mai 2024, davon 1.041 aus Deutschland.

Wir sind der Wandel-Newsletter

Wir sind der Wandel-Redaktion

Unter der Autor:innen-Bezeichnung REDAKTION veröffentlichen wir Gastbeiträge sowie Agenturmeldungen, die nicht von uns erstellt, allerdings von uns redigiert wurden.