Viele Menschen wissen im Grunde, wohin sie wollen, ihnen fehlt „nur“ der Plan für die Umsetzung. Sie wissen nicht, wie sie vorgehen sollen und fühlen sich deshalb überfordert. Gerade in dieser Situation kann ein Coach wirksame Hilfe leisten.
Der Begriff „Coach“ stammt aus der englischen Sprache und bedeutet Kutsche. Er beschreibt also ein Mittel, das Personen ermöglicht, von einem an einen anderen Ort zu gelangen. Im sportlichen Bereich ist der Coach nicht nur Trainer der sportlichen Fähigkeiten, sondern auch Begleiter und Motivator. Er ist auch oder gerade Trainer der mentalen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Sportler.
Ein Coach bringt im Coaching aber nicht die Lösungen für Probleme oder Konflikte mit, er ist vielmehr ein neutraler Gesprächs- und Interaktionspartner, der Betroffenen den Weg der individuellen (Weiter-)Entwicklung eröffnet, erleichtert und ihn dabei begleitet – Hilfe zur Selbsthilfe eben.
Weil ein Coaching grundsätzlich Privatsache ist, wird es nicht von den Krankenkassen bezahlt – eventuell aber vom Arbeitgeber. Es ist also einen Versuch wert, Vorgesetzte danach zu fragen. Denn fallen Arbeitnehmer lange aus, entstehen für Unternehmen wesentlich höhere Kosten.
Coaching ist Hilfe zur Selbsthilfe
Voraussetzung für ein Coaching ist die psychische Gesundheit, denn die Methode zielt darauf ab, bei Betroffenen die Reflexion und Selbstwahrnehmung so zu fördern, dass das Coaching Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Häufig stehen dabei berufliche Probleme und ein klarer Auftrag mit einem definierten Ziel im Mittelpunkt.
Ein Coaching ist also stets als Beratung zu verstehen, die sowohl berufliche als auch private Inhalte umfassen kann. Wichtige Voraussetzungen für den Erfolg ist der Wille, seine Situation verändern zu wollen sowie die Akzeptanz und das Vertrauen zum Coach. Deshalb sollte dieser zuhören können, über Einfühlungsvermögen verfügen, diskret sein, glaubwürdig sein und eine gewisse Neutralität vermitteln.
Geeignet ist ein Coaching für jeden, der, sich mental in einer Sackgasse fühlt, Ideen entwickeln möchte, aber blockiert ist, seine soziale Kompetenz erweitern möchte sowie Ziele erarbeiten und umsetzen möchte.
Im Coaching eigene Lösungswege entwickeln
Ein Coach sollte auch immer über psychotherapeutische Kenntnisse verfügen, denn es kann vorkommen, dass während des Coachings Muster, Verletzungen und tiefe Verunsicherungen aufgedeckt werden, deren Ursache in der Kindheit liegen. Dann kann ein Wechsel zu einem Therapeuten sinnvoll sein. Und nur ein Coach mit psychotherapeutischen Kenntnissen sieht diese Unterscheidung und kann entsprechend handeln.
Im Mittelpunkt des Coachings steht immer die betroffene Person, mit der der Coach gemeinsam Maßnahmen erarbeitet, um eine individuelle Passung zwischen Anforderungen und Kompetenzen herzustellen. Denn es gibt keine vorgefertigten Lösungswege, vielmehr ist es Zweck des Coachings, eigene Lösungswege zu entwickeln.
In Abgrenzung zu einer psychoanalytischen Therapie, in der der Therapeut ziemlich passiv und schweigsam ist, tritt der Coach aktiv und mitgestaltend auf. Ein Coaching ist ein interaktiver Problemlösungsprozess, in dem Betroffene bei der Herausarbeitung und Klärung ihrer Probleme und bei der Lösungsfindung vom Coach aktiv unterstützt werden.
Es gibt vielfältige Ausgangssituationen und Gründe für ein Coaching, die sich in einfachen Aussagesätze ausdrücken lassen:
- Ich merke, dass das Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben nicht mehr stimmt.
- Ich fühle mich überfordert und gestresst.
- Ich leide immer stärker unter Stimmungsschwankungen und Selbstzweifeln.
- Ich kann wichtige Entscheidungen nicht mehr treffen, weil Ratio und Gefühl sich nicht einig sind.
- Seit ich die neue Position im Unternehmen innehabe, verspüre ich ständig eine gewisse Handlungsunsicherheit.
- In meinem neuen Job fühle ich mich unsicher, da ich weder das Umfeld noch dessen Handlungsweisen einschätzen kann.
- Als Führungskraft/Selbstständiger arbeite ich vorwiegend allein und erhalte daher selten bis nie professionelles Feedback.
- Ich habe Probleme im Job oder auch im Privatleben und finde keine Lösungen.
- Nach dem Verlust meines Jobs, fühle ich mich haltlos.
Ein Grundproblem beim Stress oder Burnout ist das fehlende Gleichgewicht zwischen den persönlichen Fähigkeiten oder Bedürfnissen und den vermeintlichen oder auch wirklichen Anforderungen des Arbeitsplatzes.
Arbeiten ohne Burnout sollte immer das Coaching-Ziel sein. Dazu muss:
- die Balance zwischen den Lebensbereichen wie Familie, Freizeit, Beruf (wieder-)hergestellt werden.
- der Betroffene lernen, zu delegieren.
- (wieder) die Fähigkeit erlernt werden, motiviert und engagiert zu arbeiten.
- eine realistische Terminplanung im Alltag umgesetzt werden.
- der Betroffene einen realistischen Anspruch an sich stellen können.
- der Anstoß des Handelns der Spaß am Erfolg und nicht die Angst vor Misserfolg sein.
- die persönliche Zufriedenheit auch außerhalb des Jobs erreicht werden.
- die Grenze des Machbaren akzeptiert werden.