Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz zeigt Wirkung

Personen als Comic-Zeichnungen

Deutschland verzeichnet einen deutlichen Anstieg an Visa für ausländische Fachkräfte und Auszubildende – das Fachkräfteeinwanderungsgesetz zeigt Wirkung. Mit über zehn Prozent mehr Visa und rund 200.000 erteilten Genehmigungen seit November 2023 wird die Attraktivität Deutschlands als Einwanderungsland gestärkt.

Im Fokus Fachkräftemangel

Seit November 2023 zieht Deutschland verstärkt ausländische Fachkräfte, Studierende und Auszubildende an. Das Bundesinnenministerium meldet, dass die Zahl der Visa zu Erwerbszwecken um über zehn Prozent gestiegen ist. Seit Inkrafttreten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes wurden rund 200.000 Visa vergeben, im Vorjahr waren es etwa 177.600.


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Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärt, dass der Abbau bürokratischer Hürden Fachkräften eine schnellere Einreise nach Deutschland ermöglicht. Sie betont die Notwendigkeit, Deutschland als attraktives Einwanderungsland zu präsentieren und die Verfahren „noch digitaler und schneller“ zu gestalten. Faeser hebt hervor, dass eine „gelebte Willkommenskultur“ Deutschlands Attraktivität für Fachkräfte steigern werde.

Was noch fehlt, ist eine offene Gesellschaft

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtAuch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) weißt auf den anhaltenden Fachkräftemangel hin. Deutschland benötigt jährlich rund 400.000 „kluge Köpfe und noch mehr Hände“, um den Bedarf zu decken. Baerbock betont, dass das Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten die Antragsbearbeitung für Fachkräfte zentralisiere und durch verstärkte Digitalisierung effizienter arbeite. „Das klingt technisch, kommt aber einer bürokratischen Revolution gleich“, so die Außenministerin.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) lobt die Wirkung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und die gestiegene Zahl der Visa. „Das Gesetz wirkt“, sagt Heil. Die Visavergabe und Beratungen im Ausland erreichten Rekordniveau, und dieser Weg müsse fortgesetzt werden.

In den letzten fünf Jahren stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Deutschland um 1,6 Millionen, wovon 89 Prozent auf ausländische Fachkräfte zurückzuführen sind, berichtet das Ministerium. Dieser Zuwachs um 1,45 Millionen Beschäftigte umfasst sowohl EU-Bürger:innen als auch Drittstaatsangehörige. Die steigende Einwanderung von Fachkräften trägt laut Ministerium „ganz erheblich zur Linderung der Bedarfe der deutschen Wirtschaft und damit zur Wohlstandssicherung bei“.

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Tina Groll

Tina Groll, SPIEGEL-Bestsellerautorin und Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft, konzentriert sich als Autorin von WIR SIND DER WANDEL auf Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren” aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat und Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union.