Eine Studie zeigt, bereits ein Jahr nach ihrer Ankunft in Deutschland steigt die Erwerbstätigkeit ukrainischer Flüchtlinge. Fast die Hälfte arbeitet jedoch in Berufen, für die sie überqualifiziert sind.
Rund 18 Prozent der erwerbsfähigen ukrainischen Geflüchteten in Deutschland sind laut einer Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erwerbstätig. Und 57 Prozent nehmen an Sprachkursen teil oder besuchen Bildungseinrichtungen. Nach zwölf Monaten Aufenthalt steigt die Erwerbstätigenquote auf 28 Prozent. Ferner zeigt die Studie, dass 68 Prozent über ein Hochschulexamen und 16 Prozent über eine Berufsausbildung verfügen.
Gute Kinderbetreuung fördert die soziale Teilhabe und erleichtert den Zugang zum Arbeitsmarkt
Fast die Hälfte arbeitet jedoch in Berufen, für die sie überqualifiziert sind. 39 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten Vollzeit, 36 Prozent in Teilzeit und 18 Prozent sind geringfügig beschäftigt. Der mittlere Monatsverdienst der Vollzeitbeschäftigten liegt dabei bei 2.550 Euro, fast 1.000 Euro weniger als der Durchschnittsverdienst aller Vollzeitbeschäftigten in Deutschland. Laut IAB ist eine beschleunigte Integration durch die hohe Teilnahme an Sprach- und Integrationskursen sowie den ausgeprägten Wunsch nach Erwerbstätigkeit zu erwarten.
Die Integration der ukrainischen Geflüchteten wird durch das Fehlen von Beschäftigungsverboten und die Integration in die Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch II unterstützt. Dabei ist die Anwesenheit von Frauen mit 80 Prozent unter den Geflüchteten hoch. Die Hälfte von ihnen hat dabei Kinder. Dies unterstreicht die Bedeutung von Unterstützungsmaßnahmen wie Kinderbetreuung für die Integration. Die Studie basiert auf einer Befragung von rund 6.000 ukrainischen Geflüchteten im Alter von 18 bis 64 Jahren und ist verfügbar auf der Seite des IAB.