Flexibilität statt Fließband: Die Arbeitswelt im Wandel

Ein Mann sitzt mit Laptop auf einem Felsen am Meer

Familienfreundliche Arbeitsmodelle sind keine Modeerscheinung, sondern das Fundament erfolgreicher Unternehmen. Die moderne Arbeitswelt setzt auf Flexibilität statt Rückkehr ins Büro.

Große Konzerne holen ihre Belegschaft zunehmend ins Büro zurück und schränken Homeoffice-Regelungen ein. Der Eindruck, dass das Homeoffice seinen Höhepunkt überschritten hat und die Büroarbeit ein großes Comeback erlebt, verstärkt sich. Doch die jährliche Navigator Series von SD Worx, eine Studie unter Arbeitnehmenden und Arbeitgebern in Europa, zeichnet ein anderes Bild: Remote Work bleibt nicht nur relevant, sondern unverzichtbar, besonders für Familien und alle, die Flexibilität schätzen.

Remote Work lebt – und ist gefragter denn je

Irrtümer und Mythen rund ums Arbeitsrecht2023 erlaubte noch ein Viertel der deutschen Unternehmen keine Remote-Arbeit. Die Zahl ist auf 3,3 Prozent gesunken. Über 50 Prozent bieten inzwischen zumindest einem Teil ihrer Belegschaft die Möglichkeit, von zu Hause oder unterwegs zu arbeiten. Besonders hervorzuheben sind Unternehmen, die Remote Work für alle Mitarbeitenden anbieten: 33,4 Prozent gewähren ihrer gesamten Belegschaft flexible Arbeitsmöglichkeiten.

Der Wunsch nach Flexibilität beschränkt sich nicht nur auf den Arbeitsort. 31,2 Prozent der Befragten betonen, dass ihnen flexible Arbeitszeiten wichtiger sind als die Möglichkeit zum Homeoffice.

Familien als treibende Kraft hinter Remote Work

Familien schätzen die Möglichkeit, remote zu arbeiten. 45 Prozent der Befragten haben bereits von entsprechenden Regelungen profitiert, Eltern mit Kindern besonders. 37 Prozent der Befragten mit zwei Kindern sehen flexible Arbeitszeiten als Hauptgrund für die Wahl eines Arbeitgebers. 21 Prozent mit mindestens einem Kind fühlen sich durch Remote Work stärker motiviert – ein klarer Vorteil für Unternehmen, die Fachkräfte langfristig binden wollen.

Frauen priorisieren Remote Work bei der Jobwahl häufiger als Männer (22 Prozent gegenüber 17 Prozent). Auch verheiratete Personen (14 Prozent) und Befragte mit zwei Kindern (17 Prozent) neigen dazu, den Arbeitgeber zu wechseln, wenn keine flexiblen Arbeitsoptionen bestehen.


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Remote Work als strategische Notwendigkeit

Der Fachkräftemangel stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. 41 Prozent sehen die Gewinnung neuer Mitarbeitender als eines ihrer größten Probleme, 43 Prozent die Bindung bestehender Talente als kritisch. „Wer die Möglichkeit zu Remote Work abschafft, verzichtet willentlich auf einen erheblichen Teil des verfügbaren Talentpools“, sagt Patrick Barazzoni, Geschäftsführer Deutschland bei SD Worx. „Flexibilität ist kein Luxus und kein Bonus, sondern eine strategische Notwendigkeit. Unternehmen müssen verstehen, dass Mitarbeitende Remote Work nicht aus Bequemlichkeit fordern, sondern weil sich Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren lässt. Angesichts des Fachkräftemangels können sich Unternehmen eine sture Haltung schlicht nicht mehr leisten.“

Flexibilität als Wettbewerbsvorteil

Remote Work und flexible Arbeitszeiten sind nicht nur zeitgemäß, sondern auch der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Sie ermöglichen produktives Arbeiten und eine ausgewogene Work-Life-Balance. Besonders Familien profitieren – und Unternehmen, die diese Bedürfnisse ernst nehmen, positionieren sich als moderne und attraktive Arbeitgeber.

„Remote Work ist lebendiger und wichtiger denn je“, so Barazzoni. „Die Zukunft gehört den Unternehmen, die sich an den Bedürfnissen ihrer Belegschaft orientieren und Flexibilität als Teil ihrer Unternehmenskultur verstehen.“

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