Frauen lassen sich von Stellenanzeigen offenbar stärker einschüchtern als Männer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Eye-Tracking-Studie einer großen deutschen Jobbörse. Getestet wurden Männer und Frauen mit einem Gerät, das maß, wie sie sich mit den Stellenanzeigen beschäftigten.
Gezeigt wurden 150 Annoncen. Die Frauen beschäftigten sich intensiver als die Männer mit dem Anforderungsprofil – fünf Sekunden nahm das im Schnitt beim ersten Angucken in Anspruch. Die Männer schauten sich die gewünschten Anforderungen dagegen nur 1,7 Sekunden lang an.
Während sich Männer regelmäßig überschätzen, unterschätzen Frauen sich
Auch hatte auf die Frauen einen Einfluss, ob in der Stelle eher nach Männern gesucht wurde oder nicht. So ließen sich die Frauen von der Bezeichnung “(m/w)” eher abschrecken, während sie bei (“w/m”) eher interessiert waren. Auch vermeintlich männliche Formulierungen wie “Senior Manager” erzeugte bei den Frauen den Eindruck, dass sie hier aufgrund ihres Geschlechts eher keine Chancen hätten. Deutlich bessere Chancen schätzten die Frauen aber ein, wenn in der Stellenanzeige von “Kommunikationsfähigkeit” und “flexiblen Arbeitszeiten” die Rede war.
Das Ergebnis korrespondiert mit der Vermutung, dass Frauen es auch deshalb nicht so oft in die Führungsetage schaffen, weil sie es sich nicht zutrauen. Während sich Männer nach Aussagen von Headhuntern regelmäßig überschätzten, würden Frauen sich eher unterschätzen. Außerdem legen Frauen stärker als Männer Wert auf familienfreundliche Arbeitsbedingungen.
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