Gen Z im Job: Sicherheit gesucht, Wechsel geplant

Open Space Office im Unternehmen

Die Gen Z startet mit widersprüchlichen Erwartungen ins Berufsleben. Sie strebt nach langfristiger Sicherheit, zeigt aber die höchste Wechselbereitschaft aller Generationen.

Das belegt der aktuelle Report der ManpowerGroup “Generation ‘Potenzial’? Warum die Zukunft der Generation Z in den Händen der Arbeitgeber liegt”. Demnach halten sieben von zehn Gen Z- Mitarbeitenden Jobsicherheit für einen entscheidenden Faktor bei der Arbeitsplatzwahl. Gleichzeitig denken 46 Prozent darüber nach, innerhalb der nächsten sechs Monate zu kündigen.

Für 86 Prozent der Gen Z ist eine sinnvolle Tätigkeit essenziell für Zufriedenheit und Wohlbefinden. Auch die zunehmende Verbreitung generativer KI beeinflusst ihre Entscheidungen: 59 Prozent suchen gezielt nach Berufen, die weniger anfällig für Automatisierung sind, etwa im Handwerk oder bei manuellen Tätigkeiten.


Mehr zum Thema:


Flexibilität als Schlüssel zur Zukunft

“Die Generation Z bringt neue Erwartungen an die Arbeitswelt mit – sie sucht Sicherheit, aber auch Sinnhaftigkeit und Flexibilität. Unternehmen, die auf diese Bedürfnisse eingehen, können Entwicklungsmöglichkeiten für junge Talente schaffen, die Sicherheit vermitteln, ohne starre Strukturen vorzugeben”, sagt Britta Raddant, Director Permanent Placement bei Manpower Deutschland.

Die veränderten Erwartungen der Genz Z fordern Unternehmen heraus, eröffnen aber auch Chancen. Junge Talente verlassen die starren Karrierewege der Vergangenheit. Arbeitgeber reagieren darauf mit flexiblen Strategien: individuelle Entwicklungsmöglichkeiten, hybride Arbeitsmodelle und klare Perspektiven sollen die Gen Z langfristig binden. Bis 2030 wird sie ein Drittel der weltweiten Belegschaft stellen.

Viele Führungskräfte stehen der Gen Z kritisch gegenüber

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtGlobal setzen Unternehmen auf bessere Work-Life-Balance (56 Prozent), Remote- oder Hybridarbeit (37 Prozent), Initiativen für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (34 Prozent), maßgeschneiderte Zusatzleistungen (34 Prozent) und Mentoring-Programme (29 Prozent).

Doch viele Führungskräfte stehen der Gen Z kritisch gegenüber. Laut Report halten 40 Prozent sie für unzureichend auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Eine Umfrage des Magazins „Newsweek“ zeigt: 36 Prozent empfinden die Generation als anspruchsvoller und schwieriger zu führen als frühere. Dabei übersehen sie oft, dass die Arbeitswelt im Umbruch ist. Pandemie, geopolitische Krisen und digitale Transformation prägen die Gen Z. Ihr Berufseinstieg unterscheidet sich grundlegend von früheren Generationen. Konzepte aus den Nullerjahren greifen kaum noch. Führungskräfte sollten sich fragen: “Wie erleben meine neuen Mitarbeitenden die ersten Jahre im Beruf? Wie wirken sich auch Homeoffice und hybrides Arbeiten auf die Einarbeitung aus?” ergänzt Raddant.

Anpassungsfähigkeit als Karrierevorteil

Die technologische Entwicklung, vor allem in den Bereichen KI und Automatisierung, macht es schwer, die Zukunft von Berufen vorherzusagen. Die Gen Z begegnet dieser Unsicherheit mit einer besonderen Stärke: ihrer Anpassungsfähigkeit. “Wir gehen davon aus, dass diese Generation über ein breites Spektrum an übertragbaren Fähigkeiten – sogenannte transferable Skills – verfügen wird, die es ihnen ermöglichen, zwischen Branchen und Rollen zu wechseln, während sich ihre Jobs weiterentwickeln. Wenn Unternehmen diese Kompetenzen fördern und weiterentwickeln, können sie enorm profitieren,” sagt Raddant.

Studien zeigen: Skill-based Hiring, also die Einstellung nach Kompetenzen statt starrer Jobprofile, wird immer wichtiger. Wer die Potenziale der Gen Z erkennt und echte Entwicklungsmöglichkeiten bietet, sichert sich eine zukunftsfähige Belegschaft.

Von Job-Hopping zum lebenslangen Lernen

Auch wirtschaftlich ist eine anpassungsfähige Generation ein Gewinn. In Zeiten des Fachkräftemangels brauchen Unternehmen Mitarbeitende, die sich schnell auf neue Anforderungen einstellen. Die Gen Z setzt genau darauf: Sie baut übertragbare Fähigkeiten aus und entwickelt sich bewusst in verschiedene Richtungen. Arbeitgeber, die in Weiterbildung, Mentoring und interdisziplinäre Karrieremodelle investieren, können diese Potenziale nutzen.

Der Report zeigt: Unternehmen müssen eine Kultur schaffen, die Sicherheit bietet, ohne Flexibilität zu opfern. Klare Entwicklungspfade, frühe Verantwortung und individuelle Weiterbildung sind entscheidend. Eine wertschätzende Unternehmenskultur, die auf Vertrauen und Transparenz setzt, wird der Schlüssel sein, um die Gen Z nicht nur als Mitarbeitende, sondern als zukünftige Führungskräfte zu gewinnen.

Wir sind der Wandel-Newsletter