Gesundheits- und Sozialberufe: Fachkräftemangel wächst weiter

Eine Gruppe von Ärzten geht Krankenhausfllur entlang

Der Fachkräftemangel in Gesundheits- und Sozialberufen in Deutschland erreicht alarmierende Ausmaße: Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft hat das weitreichende Folgen für den Arbeitsmarkt.

Der Fachkräftemangel in Deutschlands Gesundheits- und Sozialberufen verschärft sich. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass sich die Zahl der offenen Stellen in den letzten zehn Jahren verdreifacht hat. Derzeit fehlen rund 133.000 qualifizierte Fachkräfte, was etwa ein Viertel der gesamten Fachkräftelücke in Deutschland ausmacht, so das IW.


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Obwohl im vergangenen Jahr etwas weniger qualifizierte Arbeitskräfte fehlten als 2022, sind weiterhin etwa die Hälfte aller Berufe im Gesundheits- und Sozialsektor betroffen. Besonders schwierig ist die Besetzung von Stellen für Fachkräfte mit Bachelor- oder Fortbildungsabschluss. Für sechs von zehn offenen Stellen gibt es keine passend qualifizierten Arbeitslosen.

Mehr Anreize für die Ausbildung in Gesundheits- und Sozialberufen

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtDer Fachkräftemangel hat laut IW weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Arbeitsmarkt. Viele Menschen müssen ihre Arbeitszeit reduzieren, um sich um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige zu kümmern, da die Betreuungssituation unzureichend ist. Der demografische Wandel verstärkt dieses Problem, da die Zahl der Pflegebedürftigen in den kommenden Jahren weiter steigen wird.

Das IW fordert daher mehr Anreize für die Ausbildung in den Gesundheits- und Sozialberufen sowie verstärkte Fortbildungsangebote für weniger gut qualifizierte Arbeitskräfte. Der Studie zufolge sind derzeit 14,9 Prozent der fünf Millionen Beschäftigten in diesen Bereichen als An- oder Ungelernte tätig.

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Tina Groll

Tina Groll, SPIEGEL-Bestsellerautorin und Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft, konzentriert sich als Autorin von WIR SIND DER WANDEL auf Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren” aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat und Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union.