Im Home-Office verdient man weniger

Frau liegt mit Laptop auf Bett

Dass sich flexibles Arbeiten aus dem Home-Office für viele Unternehmen rechnet, ist kein Geheimnis. Sie sparen fixe Arbeitsplätze und jede Menge Energiekosten.

Und weil es in vielen Unternehmen ohnehin nur noch Großraumbüros mit riesigen Flächen gibt, in denen Mitarbeiter sich in der Regel nicht so gut konzentrieren können, ist das Homeoffice auch in Sachen effizientes Arbeiten und Leistung für viele Arbeitgeber attraktiv.

Nun hat die Stanford University in einer Studie herausgefunden, dass Heimarbeiter tatsächlich gute neun Prozent produktiver sind als Mitarbeiter, die im Büro arbeiten, berichtet Manager-Seminare. Demnach machten Arbeitnehmer im Home-Office weniger Pausen, würden seltener unterbrchen und könnten sich tatsächlich besser konzentrieren.

Heimarbeiter werden schlechter bezahlt als Arbeitnehmer, die im Büro präsent sind

Sofern es eine vertragliche Regelung (Arbeitsvertrag oder Betriebsvereinbarung) dafür gibt, dass sich der Arbeitgeber am Heimarbeitsplatz beteiligt oder die Kosten dafür ganz übernimmt, ist das Home-Office insofern eine attraktive Lösung. Nicht zuletzt auch wegen der größeren Flexibilität und häufig auch besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Doch die Stanford University hat noch etwas anderes festgestellt: Heimarbeiter werden schlechter bezahlt als Arbeitnehmer, die im Büro präsent sind. Wer regelmäßig im Home-Office arbeitet oder sogar völlig, tritt weniger in Erscheinung – und geht bei Gehaltserhöhungen und Beförderungen häufiger leer aus.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.