Nicht nur die Beschäftigten in der Pflege sind frustiert: Der Jobfrust steigt in der Corona-Pandemie auf einen Höchstand, so eine Untersuchung.
Kein Feedback, kein Lob, keine angemessene Bezahlung, keine Sicherheit, keine Zukunftsaussichten: Immer mehr Menschen sind in der Pandemie mit ihrem Job unzufrieden, stellt eine neue repräsentative Befragung unter mehr als 28.000 Deutschen fest, die das Jobportal StepStone erstellen ließ. Die Auswahl war repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung hierzulande. Über alle Branchen hinweg waren 13 Prozent der Befragten so frustriert, dass sie angaben, sich nach einer anderen Stelle umzusehen. Der Grund: der aktuelle Job wurde ihrem Sicherheitsbedürfnis nicht gerecht.
Sicherheit, keine Zukunftsorgen, ein krisenfester Job – der Wunsch danach war lange nicht mehr so groß wie aktuell. Davon profitiert vor allem der öffentliche Dienst, der sich über einen großen Zulauf und ein starkes Interesse freut. Dabei sind gerade im öffentlichen Dienst sichere Jobs eher selten, denn in dieser Branche ist überdurchschnittlich oft die befristete Beschäftigung verbreitet.
Aber auch die Suche nach Sinn und Erfüllung spielt für immer mehr Menschen eine wichtige Rolle: Laut Stepstone glauben fast sechs von zehn Befragten, dass sie in fünf Jahren nicht mehr bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber beschäftigt sein werden. Einer der meistgenannten Gründe dafür sei, dass sie ihren Job nicht mehr als sinnhaft erlebten.
Vom Krisenmanagement des Arbeitgebers enttäuscht
Von denjenigen Befragten, die sich beruflich verändern wollen, geben laut Stepstone zudem 21 Prozent als Grund an, dass sie vom Krisenmanagement ihres Arbeitgebers enttäuscht seien. Wie verständnisvoll Führungskräfte und Management auf Gesundheits- oder Betreuungssorgen reagiert hätten, sei für viele Beschäftigte “ein Aha-Erlebnis” gewesen.
Viele hätten außerdem festgestellt, “dass sie schlecht aufgestellt sind und etwas ändern müssen, wenn sie auch in Zukunft im Job erfolgreich sein wollen”, erklärte Stepstone. 30 Prozent der Befragten glauben demnach, dass sie ihren gelernten Beruf nicht bis zur Rente ausüben werden. Und 21 Prozent der Befragten meinen, dass sie ihren Beruf nur dann bis zur Rente beibehalten können, wenn sie sich laufend weiterbilden.