Was bringt wie viel, um mehr Frauen im Arbeitsmarkt zu halten und gleichzeitig Familien zu fördern? Am besten wirken Kinderbetreuungsplätze und das Elterngeld. Die größten Nachteile hat hingegen das Ehegattensplitting.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Gesamtauswertung mehrere wissenschaftlicher Studien vorgestellt, die heute in Berlin vorgestelt wurde. Die Studie hatte untersucht, welche Effekte die Familienpolitik in Deutschland hat und war im Auftrag des Familienministeriums erstellt worden. Angeblich sei ohne Kitas und Kindergärten die Geburtenrate zehn Prozent niedriger, hieß es in der Studie. Besonders effektiv für die Beschäftigungsquote von Müttern sei demnach der Ausbau der Betreuungplätze. Und wenn die Mutter arbeiten geht und Geld verdient, würde auch das Armutsrisiko für die Familie sinken.
Auch das Elterngeld habe sich erheblich zu Gunsten einer stärkeren Erwerbsbeteiligung der Frauen ausgewirkt, stellt die Studie fest. Sie kehrten durch die Vätermonate spürbar früher aus der Erziehungszeit zurück und viele auch nicht nur in Teilzeit. Außerdem seien junge Familien durch das Elterngeld heute finanziell besser abgesichert als durch das frühere Erziehungsgeld, heißt es in dem Report.
Gießkannprinzip ohne klare Wirkung
Nachteilig dagegen wirken sich das umstrittene Eheglattensplitting sowie die beitragsfreie Mitversicherung von Ehepartnern in der Krankenkasse aus. Kein Wunder: Beides setzt nicht unbedingt Anreize, dass der erwerbsschwächere Partner (und das ist in der Regel die Frau) wieder in Vollzeit arbeiten geht. Und auch hätten diese Instrumente keine spürbaren Auswirkungen auf die Geburtenrate. Ich habe auch noch nie jemanden sagen hören, wegen des Steuermodells oder einer Familienversicherung lohne es sich besonders, Kinder zu bekommen. Diese Maßnahmen kommen ohnehin nur für Verheiratete mit Kindern infrage. Aber die Zahl der Paare, die ohne Trauschein Familie gründen, steigt seit Jahren. Insofern gehen diese Instrumente sowieso an Millionen von Paaren vorbei.