Krise als Chance

Einmalmaske liegt auf Straße

Die Digitalisierung bietet zahlreiche Möglichkeiten virtueller Zusammenarbeit. Rund ein Drittel der Angestellten setzt in nächster Zeit vermehrt auf Videokonferenzen mit Kunden und Kollegen, so eine aktuelle Umfrage.

Die aktuell durch die weltweite Covid-19 Pandemie ausgelöste Krise sowie die damit verbundenen Einschränkungen von Reisen und Personenverkehr führen dazu, dass immer mehr Unternehmen und Arbeitgeber wenn möglich auf virtuelle und dezentrale Formen der Zusammenarbeit setzen. Die Digitalisierung bietet hierfür viele Möglichkeiten und Tools.

Der überwiegende Teil der Angestellten befürwortet mittlerweile die Digitalisierung der Arbeitsprozesse, so das Ergebnis einer Umfrage unter etwa 2.500 Angestellten aller Branchen, die das Meinungsforschungsinstitut Civey in den letzten Tagen im Auftrag von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. durchgeführt hat. So befürworten über 85 Prozent der Befragten die Möglichkeit von zuhause aus zu arbeiten, falls ihre Tätigkeit dies zulässt.

Jeder Dritte macht mehr Videokonferenzen

„Technologie-Skepsis war gestern: Wir werden jetzt immer mehr konkrete Positivbeispiele für die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft erleben. Es sind sehr konkrete Erfahrungen, wie eben die Möglichkeiten des Homeoffices in Zeiten der Krise, ermöglicht durch digitale Technologien und die flächendeckende Verfügbarkeit von leistungsfähigem Internet in Deutschland“, so eco Geschäftsführer Alexander Rabe.

„Diese Erfahrungen werden hoffentlich nachhaltig zur zügigeren digitalen Transformationen von Gesellschaft und Wirtschaft führen und die Akzeptanz in der Breite der Bevölkerung als auch bei vielen KMU drastisch erhöhen. Zahlreiche Unternehmen stellen jetzt auf Homeoffice um, obwohl ihnen das jahrelang unmöglich erschien. Das Internet ist in diesen Tagen zum zentralen Werkzeug der Interaktion geworden und hält das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben derzeit am Laufen“, so Rabe weiter.

Rund ein Drittel der Angestellten (32,6 Prozent) gibt an, in nächster Zeit vermehrt mithilfe von Videokonferenzen mit Kunden und Kollegen zu kommunizieren. Über 20 Prozent wollen mehr Tools zur Online-Projektarbeit im Team nutzen; rund 10 Prozent setzen vermehrt auf digitale Weiterbildungsangebote.

Homeoffice: Arbeitgeber sollten langfristige Strategien entwickeln

Der kurzfristige Wechsel ins Homeoffice stellt viele Unternehmen jedoch auch vor Herausforderungen. „Ausgehen sollten Unternehmen von der Frage, was sie mit einer virtuellen Arbeitsumgebung erreichen möchten“, sagt Jens Weller, Geschäftsführer der toplink GmbH: „Es gibt Lösungen, die schnell zur Verfügung stehen und mit denen Firmen, die plötzlich viele Mitarbeiter im Homeoffice haben, handlungsfähig bleiben. Führungskräfte sollten sich jedoch auch in der Krise die Zeit nehmen, grundsätzlich zu denken um langfristige Verbesserungen fürs eigene Unternehmen zu schaffen.“

Weller empfiehlt Lösungen, die als dezentraler Service aus der Cloud zur Verfügung stehen. Bei der Auswahl sollte die Anwenderfreundlichkeit im Vordergrund stehen. Es geht nicht darum, möglichst viele Features zu haben, sondern das Wesentliche einfach nutzen zu können. Bei allen Vorteilen werden auch rund 40 Prozent (38,4 Prozent) der Angestellten keine Form des virtuellen Arbeitens vermehrt nutzen. Viele Jobs lassen sich nicht virtualisieren.

Online-Konferenzen sind eine Option

Laut Civey-Umfrage sind sogar Online-Konferenzen mit bis zu 500 Mitarbeitern für 8,5 Prozent eine gute Option in der aktuellen Situation. „Wenn es die Alternative ist, eine Messe oder Veranstaltung ganz ausfallen zu lassen, dann ist eine virtuelle Veranstaltung besser als gar keine“, so Weller. Formate zu finden, die Konferenzen und Messen komplett ersetzen können, ist zurzeit noch schwierig. Der Bedarf an entsprechenden Lösungen ist jedoch da und wird nun deutlich wachsen. Engpässe bei den Online-Ressourcen sind jedenfalls zu keinem Zeitpunkt zu erwarten, gibt der eco Verband Entwarnung.