Künstliche Intelligenz kann Wirtschaft wachsen lassen

Roboter

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz könnte die Wirtschaftsleistung in Deutschland enorm steigern. Vor allem der Handel, die Energiebranche und auch die Umwelt vom Einsatz neuer Technologien kann profitieren, so eine Studie.

Der Verband der Internetwirtschaft (eco) und der Beratung Arthur D. Little hat berechnet, dass ein flächendeckender Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) das Bruttoinlandsprodukt bis 2025 um 13 Prozent wachsen lassen könnte. Demnach stecke erhebliches Potential in KI.

Dieses könnte aber nur  ausgeschöpft werden, wenn bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt seien. Konkret sind gesetzliche und politische Rahmenbedingungen gemeint. Auch wenn es die europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gebe, bestünden viele offene Fragen und Rechtsunsicherheiten. Viele heute bestehenden Regeln würden die Innovationsfähigkeit noch bremsen, stellen die Verfassenden der Studie fest.

Tatsächlich ist der Einsatz von Algorithmen nicht unumstritten – um unnötige Sorgen abzubauen sollte die Vermittlung von Basiswissen zu KI-Systemen und -Methoden schon an Schulen und Universitäten vermittelt werden, damit die Menschen nachvollziehen könnten, wie KI funktioniert. Noch fehlten aber Konzepte dafür.

Jobs werden eher nicht verschwinden

Als Gesamtpotenzial der systematischen KI-Anwendung errechneten die Studienautoren die Summe von rund 488 Milliarden Euro. Davon entfielen 330 Milliarden Euro (70 Prozent) auf Kosteneinsparungen und 150 Milliarden Euro (30 Prozent) auf Umsatzpotenziale.

Auch stellt die Untersuchung fest, dass die Angst vor einem massiven Verschwinden von Arbeitsplätzen unbegründet ist. Statt Jobs zu ersetzen, würden sich viele Tätigkeiten durch die Technik nur verändern. Für die Studie wurden insgesamt 150 Anwendungsfälle von KI untersucht, 50 davon genauer. Die Analyse stellt dabei fest, dass vor allem der Handel, die Energiebranche und auch die Umwelt vom Einsatz neuer Technologien profitieren kann.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.