Männer sind im Job unzufriedener als Frauen

Zwei Männer gehen die Straße entlang

Deutsche Männer hadern überdurchschnittlich oft mit ihrem Job: Fast ein Viertel der Männer sind frustiert im Beruf, zeigt eine neue Studie.

Rund 22 Prozent der Männer ab 16 Jahren waren im Jahr 2018 mit ihrer Arbeit unzufrieden, das zeigen neue Daten vom Statistischen Bundesamt. Im EU-Durchschnitt beklagten sich nur 17 Prozent der Männer über ihre Arbeit. Mehr als die Hälfte der Männer in Deutschland waren mit ihrer Arbeit demnach mittelmäßig zufrieden (55 Prozent); fast jeder vierte Mann sagte aber, sehr zufrieden zu sein. Vor fünf Jahren hatten sich noch 23 Prozent der deutschen Männer mit ihren Jobs unzufrieden gezeigt.

In wirtschaftlich schwächeren EU-Staaten sind Männer mit ihrer Arbeit am unzufriedensten. Am häufigsten beklagten sie sich demnach in Bulgarien (36 Prozent), gefolgt von Griechenland (30 Prozent) und der Slowakei (23 Prozent). Direkt dahinter lagen Kroatien, Deutschland und Litauen.

Am geringsten war der Anteil der im Job frustierten Männer mit fünf Prozent in Finnland, gefolgt von den Niederlanden mit acht Prozent.

Nur jeder Zehnte arbeitet Teilzeit

Die Erwerbstätigenquote war bei deutschen Männern dagegen höher als im EU-Schnitt. In der Altersgruppe von 15 bis 64 Jahren betrug sie laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2019 rund 80 Prozent. EU-weit lag die Quote bei 74 Prozent.

Nur knapp über dem EU-Durchschnitt lag demnach der Anteil der Männer, die in Teilzeit arbeiten. Im Jahr 2019 waren dies zehn Prozent. Der Vergleich mit den erwerbstätigen Frauen hierzulande offenbart dagegen große Unterschiede: Mit 47 Prozent war knapp die Hälfte der erwerbstätigen Frauen in Teilzeit beschäftigt. Das waren 15 Prozentpunkte mehr als im EU-Durchschnitt.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.