Die von vielen belächelte Start-up-Szene hat unsere Wirtschaft und Gesellschaft stark verändert. Denn sie entdeckt und nutzt im Gegensatz zu den Großen neue Märkte und Chancen.
Darum geht es: Unsere Wirtschaft und Gesellschaft haben sich im Laufe der letzten Jahre stark verändert. Der Druck hat nicht nur zugenommen, er kommt auch von allen Seiten. Während die einen nicht mehr verstehen, was los ist, reicht bei anderen die Basis nicht mehr zum Leben. Und die, die es ändern können, sind nicht mutig genug. Ganz im Gegenteil, sie erwarten weiterhin Leistung, denn die Ergebnisse müssen ja stimmen. Einen Strich durch diese Rechnung machen Kunden. Denn sind sie enttäuscht, sehen sie sich anderweitig um oder machen es gleich selbst.
Die Folgen dieses transparenten Marktes: Nicht nur die Kunden orientieren sich schnell neu, sondern auch die Mitarbeiter, die die Großen gern hätten. Letztere wissen allerdings nicht, was sie bieten sollen, um die begehrten Arbeitnehmer zu bekommen bzw. zu halten. Zu guter Letzt wagen immer mehr junge Unternehmer den Schritt in die Selbstständigkeit – und die wissen, was sie ihren Kunden und auch Mitarbeitern bieten müssen.
Start-ups nutzen die Chancen, die große Unternehmen verpennen
Die besten Tipps: Start-ups mischen nicht nur die Wirtschaft und Gesellschaft auf. Sie nutzen die Chancen, die große Unternehmen verpennen. Ihr Erfolg ist recht simpel, denn sie stellen die richtigen Fragen und sie initiieren die passenden Geschäftsmodelle, von denen ALLE profitieren.
Der Strategieberater Christoph Giesa und die Unternehmerin Lena Schiller Clausen, Autoren von New Business Order, zeigen anhand von diversen Fallbeispielen, wie jeder die Veränderung der neuen Wirtschaftswelt für sich nutzen kann – und sie geben ihren Lesern das Handwerkszeug in die Hand. Denen, die noch immer glauben, dass das ein Trend ist, der bald vorüberzieht, ziehen sie den Zahn. Denn sicher kann sich niemand mehr sein (es sein denn, er geht in sehr naher Zukunft in Rente). Wer also die Zeichen der Zeit nicht deuten möchte, und daher entsprechend reaktionslahm ist, wird von der Zeit überholt.
Verständlichkeit und Sprache: New Business Order ist ein Buch zu einem anspruchsvollen Thema. Dennoch ist es gut lesbar, was sicherlich daran liegt, dass Christoph Giesa als Publizist weiß, wie komplexe Themen umzusetzen sind.
Minuspunkte: Wenn es überhaupt etwas zu kritisieren gibt, dann vielleicht, dass die Autoren das Buch mit einer gehörigen Portion Optimismus geschrieben haben.
Bewertung: Die, die sich auseinandersetzen (wollen), finden hier viel Anregendes. Denn sie begreifen, dass jeder für sich die Möglichkeit hat, die Prinzipien für sich zu übersetzen und erfolgreich anzuwenden. Die, die es falsch verstehen wollen, werden es tun – und am Ende zu den Verlierern gehören.
New Business Order
Wie Start-ups Wirtschaft und Gesellschaft verändern
von Christoph Giesa und Lena Schiller Clausen
Hanser Verlag (1. Auflage, Februar 2014)
19,90 Euro
ISBN 978-3-446-43874-3