In einer Ära des ständigen Wettbewerbs müssen Unternehmen ihre Innovationskraft und Leistungsfähigkeit kontinuierlich ausbauen. Neue Arbeitsmethoden werden als Mittel zur Steigerung von Motivation und Leistung betrachtet. Doch sind diese Konzepte wirklich effektiv oder nur vorübergehende Trends?
In einer wettbewerbsintensiven Welt muss die deutsche Wirtschaft ihre Innovationskraft und Leistungsfähigkeit stetig steigern. Dies gelingt nur durch maximale Performance und Motivation der Mitarbeitenden. Unternehmen nutzen dafür eine Vielzahl neuer und bewährter Methoden: von selbstorganisiertem Arbeiten über Homeoffice bis zu agilen Methoden und Job-Sharing. Während People & Culture-Abteilungen an neuen Wegen tüfteln, um Mitarbeitende zufriedener zu machen, revidieren Konzerne wie Amazon ihre Homeoffice-Politik und holen alle zurück ins Büro. Sind New-Work-Methoden also nur eine Modeerscheinung oder tatsächlich ein Hebel für mehr Motivation und Leistung?
- Steckt New Work in der Krise?
- Schön allein reicht nicht
- Im Fokus: Überall, nur nicht im Büro
- Im Fokus: Workation
- Wer braucht das Büro noch?
- Emotionale Stabilität als Schlüssel zum Erfolg
Sascha Lindner, Horváth-Partner und Experten für People & Change, hat in einer Umfrage untersucht, wie New-Work-Methoden auf Mitarbeitende wirken und wie weit sie sich in Unternehmen etabliert haben. Die Ergebnisse stimmen mit Lindners Praxiserfahrung überein: „Die meisten New-Work-Maßnahmen wirken als Booster für Mitarbeitendenmotivation und -performance”, so Lindner.
Herausforderungen und Erfolge von New-Work-Methoden
Maßnahmen, die das Mindset betreffen, sind gut etabliert und zeigen positive Effekte. Besonders selbstorganisiertes Arbeiten motiviert und steigert die Leistung deutlich.
Kulturthemen sind in Organisationen präsent, aber oft noch nicht greifbar. Richtig umgesetzt, erhöhen sie die Motivation und Leistung – etwa Diversity-Netzwerke, die bei 75 Prozent der Befragten die Motivation und 50 Prozent die Leistung steigern.
Flexibles Arbeiten erweist sich ebenfalls als Leistungsbooster: Die Studie zeigt, das Homeoffice-Regelungen und flexible Arbeitsplatzkonzepte die Motivation und Leistung der Mitarbeitenden positiv beeinflussen.
Führung als Hemmschuh
Agile Methoden und digitale Kollaborationsformen steigern ebenfalls Motivation und Leistung. Weiterbildung, insbesondere Mentoring und Coaching, wird als weniger starker Hebel gesehen. Der Trend zu T-Shaped-People, bei dem Mitarbeitende ein breites Verständnis und zugleich Expert:innen in einem Bereich sind, zeigt positive Efffekte.
Einige Barrieren bleiben: Bestimmte Führungsstile bremsen Motivation und Leistung. 13 Prozent der Befragten empfinden verteilte Führungsrollen als hinderlich. Gründe sind oft unklare Erwartungen oder mangelnde Kommunikation. Change Leadership hingegen wirkt sich durchweg positiv auf die Leistung aus.
Homeoffice hat eine doppelte Wirkung: Es steigert die Leistung, kann aber die Motivation bremsen. Eine starke Unternehmenskultur und digitale Kommunikation sind daher entscheidend, wenn Mitarbeitende im Homeoffice arbeiten.
Vertrauen statt Kontrolle
„Vor diesem Hintergrund ist eine Gängelung der Mitarbeitenden mit Bürozwang und Trackingmaßnahmen absolut kontraproduktiv”, bestätigt HR-Experte Lindner. „Im Gegenteil, übermäßige Kontrolle kann langfristig die Innovationsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmenden negativ beeinflussen.” Unternehmen sollten keine Angst vor New-Work-Maßnahmen haben – mit dem richtigen Ansatz fördern sie Vertrauen, Eigenverantwortung und Zusammenarbeit und steigern so Performance und Wachstum.
Horváth hat die Auswirkungen der wichtigsten New-Work-Maßnahmen und -trends untersucht, basierend auf Projekterfahrungen und einer Befragung von über 50 Personalexpert:innen und High Potentials. Die Ergebnisse bieten Einblicke und praxisorientierte Lösungen für Unternehmen, die sich den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt stellen möchten.