Remote-Arbeitende fühlen sich einsam

Frau sitzt auf Bett mit Laptop auf den Beinen

Eine aktuelle Umfrage untersucht die Einsamkeit am Arbeitsplatz. Beschäftigte über 55 fühlen sich am wenigsten einsam, Führungskräfte leiden am meisten darunter und Jüngere sehnen sich nach mehr Kontakten.

Eine aktuelle Studie von Mystery Minds und YouGov Deutschland bietet erstmals detaillierte Einblicke in die Einsamkeit am Arbeitsplatz in Deutschland: Elf Prozent der Beschäftigten fühlen sich einsam. Unter den Jüngeren bis 34 Jahre wünschen sich 40 Prozent mehr Kontakte. Bei den 35- bis 44-Jährigen sind es 36 Prozent. Ältere über 55 führen sich am wenigsten einsam (8 Prozent) und sind am zufriedensten mit ihrer Arbeit. Führungskräfte empfinden überdurchschnittlich oft Einsamkeit (15 Prozent).


Mehr zum Thema:


Irrtümer und Mythen rund ums Arbeitsrecht„Das soziale Miteinander ist ein entscheidender Faktor für Zufriedenheit bei der Arbeit und Treue zum Arbeitgeber. Mit unserer Studie beleuchten wir nun in Kooperation mit YouGov die Auswirkungen heutiger Arbeitsmodelle auf die soziale Verbundenheit in Unternehmen. Im Ergebnis ist auffällig, dass sich gerade junge Menschen mehr Kontakte wünschen. Ferner hat sich erneut bestätigt, dass das soziale Miteinander besonders für Frauen von hoher Bedeutung ist“, so Christoph Drebes, Geschäftsführer von Mystery Minds, überzeugt.

Remote-Arbeitende zeigen die höchste Arbeitszufriedenheit

Auffällig ist, dass sich vor allem Remote-Arbeitende einsam fühlen, aber dennoch die höchste Arbeitszufriedenheit zeigen. 72 Prozent der Remote-Tätigen* sind zufrieden, verglichen mit 62 Prozent der Hybrid- und 60 Prozent der Büroarbeiter:innen.

Zentrale Ergebnisse der Befragung unter 502 Beschäftigten:

  • 11 Prozent fühlen sich bei der Arbeit einsam. In einem Unternehmen mit 1.000 Beschäftigten sind das 110 Betroffene. Bei Führungskräften sind es 15 Prozent, bei Mitarbeitenden ohne Personalverantwortung 10 Prozent.
  • Remote-Beschäftigte sind besonders betroffen: 14 Prozent fühlen sich einsam, obwohl 72 Prozent mit ihrer Arbeit zufrieden sind, verglichen mit 60 Prozent der Büroarbeitenden.
  • Ältere über 55 Jahre sind am wenigsten einsam: Nur 8 Prozent fühlen sich einsam und sie sind am zufriedensten.
  • Jüngere wünschen sich mehr Netzwerkausbau: 40 Prozent der 18- bis 34-Jährigen und 36 Prozent der 35- bis 44-Jährigen wollen mehr soziale Kontakte.
  • Frauen schätzen soziale Kontakte mehr als Männer: 74 Prozent der Frauen gegenüber 64 Prozent der Männer halten sie für wichtig.
  • 38 Prozent der 18- bis 34-Jährigen wünschen sich Initiativen für eine bessere Unternehmenskultur, wie Teambuilding-Events oder Kommunikationstrainings.

Die Studie untersuchte im Juni 2024 die Einsamkeit unter 502 Beschäftigten von 18 bis 70 Jahren. Sie bewertete die Auswirkungen von Remote- und Hybridarbeit und beleuchtete Unterschiede zwischen Generationen und Hierarchieebenen. Auch Organisationsgrößen werden berücksichtigt. Die Studie erfragte konkrete Wünsche zur Verbesserung der Einsamkeit.

*Die Anzahl der ausschließlich im Homeoffice Arbeitenden lag unter 100, was die statistische Aussagekraft dieser Gruppe einschränkt.

Wir sind der Wandel-Newsletter

Wir sind der Wandel-Redaktion

Unter "Wir sind der Wandel-Redaktion" veröffentlichen wir Gastbeiträge und Agenturmeldungen, die wir nicht selbst verfasst, aber redigiert haben.