Run auf Green-Tech-Jobs

Windkrafträder vor blauem Himmel

Die derzeitige Ungewissheit bei den Energielieferungen verdeutlicht, wie wichtig ein schneller Umstieg in grüne Technologien und Energien ist. Entsprechend werden Arbeitsplätze in Green-Tech-Berufen immer beliebter.

Laut des Energie-Trendmonitors 2022 im Auftrag von Stiebel Eltron finden 70 Prozent der Befragten Green-Tech-Jobs attraktiv. Drei Viertel der Befragten sehen sogar die Chance, mit Umwelt-Technologie neue Arbeitsplätze zu schaffen, die durch die Transformation verloren gehen.

Verstärkt wird die Lage durch die derzeitige Ungewissheit bei den Energielieferungen aus Russland. Die hohe Abhängigkeit von Erdgas, Kohle und Öl sowie die enorm gestiegenen Energiepreise verdeutlichen, wie wichtig ein schneller Umstieg in grüne Technologien und Energien ist.

Ukraine-Krieg verschärft die Krise

Der Krieg in der Ukraine und die anziehenden Energiepreise haben die Inflation in Deutschland enorm nach oben getrieben – auf 7,3 Prozent. Das ist der höchste Stand seit November 1981. Allein im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen kletterte die Teuerungsrate im März auf 7,6 Prozent – und damit auf den höchsten Stand seit 1973, wie das Statistische Landesamt mitteilte. In Bayern lagen die Verbraucherpreise 7,8 Prozent über dem Vorjahresmonat und in Hessen mit 8,0 Prozent auf dem höchsten Wert seit 48 Jahren.

Das hat Folgen: Die Wirtschaftsweisen rechnen in ihrer Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung 2022 mit einer schweren Rezession. Daten des ifo-Instituts zeigen, dass immer mehr Unternehmen in den kommenden drei Monaten ihre Preise erhöhen wollen. Vor allem Nahrungsmittel könnten teuer werden. Aber auch Baustoffe und viele weitere Produkte. Denn vom russischen Gas ist vor allem die Zement-, Kalk- und Chemieindustrie betroffen. Dementsprechend warnen diese vor einem Aus für die deutschen Produktionsstandorte, sollte ein Lieferstopp für Gas erfolgen. Umso besser, dass sich so viele Menschen für grüne Technologien interessieren. Und noch etwas macht Hoffnung: Das Interesse ist auch bei jungen Menschen, die in den Beruf gehen, besonders stark.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.