Selbständige Frauen sorgen sich vor Absicherung im Alter

Elegante Frau geht eine Treppe herunter

Fast zwei Drittel aller Selbständigen hierzulande machen sich Sorgen über ihre Absicherung im Alter. Besonders Frauen befürchten, ihren Lebensstandard nicht halten zu können Das geht aus einer repräsentativen Selbstständigen-Befragung hervor.

Das geht aus einer Studie der Quirin Privatbank in Berlin und Forschungsgruppe YouGov hervor. Demnach sind zwar 90 Prozent der Befragten mit ihrer Selbständigkeit grundsätzlich zufrieden, aber 62 Prozent sind über ihre Altersabsicherung besorgt. Unter selbständigen Frauen spricht sogar jede Fünfte von „sehr großen Sorgen“.

In der Studie zeigt sich ein deutlicher Gender Pay Gap: Während 42 Prozent der Frauen weniger als 50.000 Euro Jahresumsatz haben, sind es nur 29 Prozent bei den Männern. Und gerade einmal etwas mehr als jede vierte Unternehmerin (28 Prozent) gehen davon aus, im Alter keine finanziellen Schwierigkeiten zu haben. Bei den Männern sind es 37 Prozent. Dabei besitzen viele selbständige Frauen fast genauso oft Wohneigentum wie selbständige Männer – immerhin 43 Prozent der Frauen und 45 Prozent der Männer. Dagegen zeigen sich deutliche Unterschiede beim Besitz von Investmentfonds (22 Prozent bei den Frauen, aber 34 Prozent bei den Männern) und einzelnen Aktien (13 Prozent bei den Frauen, aber 25 Prozent bei den Männern).

Gender Pay Gap auch für selbständige Frauen

Ein wichtiger Baustein bei der Altersvorsorge ist für viele daher ein möglicher Verkauf der eigenen Firma. Jeder und jede zweite Befragte nannte dies als wichtigsten Bestandteil der Absicherung im Alter. 28 Prozent sagten aber, sie würden ihr Unternehmen sogar verschenken – bei den Ärztinnen und Ärzten allerdings äußerte sich mehr als die Hälfte kritisch, da ihre Praxis heute nicht mehr so viel wert sei wie zum Zeitpunkt der Übernahme. Das hat natürlich etwas mit dem Ärztemangel auf dem Land zu tun.

Für die Studie wurden insgesamt 1.008 Selbständige und Freiberuflern in Deutschland inklusive niedergelassener Ärzte mit eigener Praxis befragt. Die Personen wurden repräsentativ nach Alter und Geschlecht ausgewählt.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.