Wie scheitern Männer?

Mann sitzt auf Boden

Wir leben in einer Gesellschaft, die sich an Leistung und Erfolg orientiert. Parallel zum Druck, seine Ziele zu erreichen, steigt allerdings auch das Risiko des Scheiterns. Wie aber verhält es sich eigentlich zwischen den Geschlechtern? Scheitern Männer anders als Frauen?

Ein Gastbeitrag von Patrick Kiurina

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der Menschen an ihren Erfolgen gemessen und für ihre Niederlagen verurteilt werden. Schmerzhafte Erfahrungen wie ein Studienabbruch oder Arbeitslosigkeit haben schon den ein oder anderen zum Aufgeben bewegt. Und in der heutigen Wirtschaftslandschaft sind Fehlschläge schon mal gar nicht vorgesehen. Wer seine Ziele nicht gleich erreicht, gilt als erfolglos.

Deutsche scheuen das Risiko

Wir Deutschen scheuen das Risiko. Statt dessen träumen wir beruflich von der sicheren Beamtenlaufbahn und das Geld wird am liebsten in Sparbüchern und Tagesgeldkonten angelegt.

Ein Grund dafür könnte sein, dass wir zu viel Angst vor dem Scheitern haben. Einfach mal machen und ein wenig experimentieren nach dem Motto “Trial and Error” ist scheinbar nichts für uns – auch wenn diese Herangehensweise im Silicon Valley einen Weltmarktführer nach dem nächsten hervorbringt.

Männer scheitern anders

Männer haben wie es scheint eine fatale Schwäche: einen nicht endenden Mut zum Risiko. Selbst in Deutschland, wo das Risiko eher gescheut wird, verschließen Männer gerne die Augen vor der Gefahr. Und das rächt sich. Sie sind tendenziell eher Gefahrenjunkies. Und auch wenn sie mal ins Schleudern geraten, ist das nichts, was sie davon abhält, weiter aufs Gas zu treten. Im Gegensatz zu Frauen, lassen es Männer mehr darauf ankommen, denn Frauen sind viel zaghafter, hinterfragen sich mehr und sind eher gehemmt, mutig nach vorne zu gehen.

Auch im Umgang mit dem Scheitern unterscheiden sich Männer von Frauen. Für viele Männer gleicht eine Niederlage einer Vernichtung und führt zu einem totalen Gesichtsverlust. Nicht selten mündet eine solche Sinnkrise in Alkoholismus, Depressionen oder sogar Suizid. Frauen sehen ihren Niederlagen anders ins Gesicht. Sie stellen sich ihren Fehlern und arbeiten sie auf.

Die Ratgeber-Redaktion

Unter der Autor:innen-Bezeichnung REDAKTION veröffentlichten DIE RATGEBER von 2010 bis 2020 Gastbeiträge sowie Agenturmeldungen. Im August 2020 gingen die Inhalte von DIE RATGEBER auf die Webseite WIR SIND DER WANDEL über.