Wie werden wir 2040 arbeiten?

Wolkenkratzer von unten

Im Jahr 2040 hat sich die Arbeitswelt radikal gewandelt: Starre 9-to-5-Strukturen sind passé. Statt isoliert im Home-Office zu arbeiten, nutzen wir flexible Workspaces im Fitnessstudio. KI übernimmt sämtliche Routineaufgaben, und der Job ist nicht mehr der zentrale Sinnstifter. Ist das die Arbeitswelt in 15 Jahren?

Der XING Future Work Report gibt Antworten. Er wagt einen Blick in die Zukunft und stellt vier zentrale Fragen: Was, wie, wo und mit wem werden wir arbeiten? XING und das Trendbüro identifizieren 13 Schlüsseltrends, die die Arbeitswelt von morgen prägen: flexibler, inklusiver, vernetzter und zutiefst menschlich – trotz oder wegen des technologischen Fortschritts.

Der Report kombiniert dabei fundierte Prognosen mit einem praxisnahen Blick auf die Realität. Eine Umfrage unter XING-Mitglieder:innen liefert zusätzlich wertvolle Einblicke aus der Perspektive von Arbeitnehmenden und HR-Verantwortlichen. Konkrete Best Practices zeigen, welche Unternehmend bereits Zukunftstrends umsetzen.

Von KI als Co-Worker bis Sinn-Shift

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtDr. Julian Stahl, XING-Arbeitsmarktexperte und Co-Herausgeber des XING Future Work Reports, betont die Bedeutung, sich aktiv mit diesen Themen auseinanderzusetzen und bestehende Annahmen zu hinterfragen: „Der XING Future Work Report ist mehr als eine Zukunftsprognose – er ist ein Aufruf zum Handeln. Wir möchten für Arbeitnehmende, Entscheidungsträger und Unternehmen den Dialog anstoßen, Denkräume öffnen und konkrete Initiativen anregen. Denn die Zukunft der Arbeit beginnt jetzt, und sie gehört all denen, die sie aktiv mitgestalten“, so Stahl.

Die Arbeitswelt steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Demografischer Wandel, technologischer Fortschritt und ökologische Anforderungen treiben Umbrüche bei Jobs und erforderlichen Kompetenzen voran.

Sabine Rogg, Director Trends & Strategy des Trendbüro München und Co-Herausgeberin des Reports sagt: „Technologische Innovationen treffen auf einen tiefgreifenden Wertewandel und neue Formen der Zusammenarbeit – unsere Arbeitskultur befindet sich im Fast-forward-Modus.  Darum stellen wir im XING Future Work Report bewusst den Menschen in den Mittelpunkt, statt lediglich den Diskurs über Künstliche Intelligenz zu wiederholen. Denn die eigentliche Frage lautet: Wie gestalten wir diesen Wandel aktiv – und zu unserem Wohl?“

Die 13 Trends zur Zukunft der Arbeit im Überblick

Kapitel 1: Was arbeiten wir in Zukunft?

Trend #1 Automatisierungs-Shift: Jobs verlagern sich, statt zu verschwinden. Upskilling wird essenziell, besonders in Niedriglohnsektoren. Neue Berufe wie Gamification-Rehabilitators motivieren uns zum Arbeiten.

Trend #2 Technisches Know-When: Unternehmen fehlt oft das Know-When bei KI. Smarte Führungskräfte setzen frühzeitig Leitplanken und geben Sicherheit bei der KI-Implementierung. Chief-AI-Officers leiten diese Prozesse.

Trend #3 Transitional Skills: Führungskräfte begleiten statt zu managen. Als Coaches fördern sie die Resilienz ihrer Teams und treiben empathisch positive Veränderung voran. Cultural-Evolution-Leads halten die Balance zwischen Innovation, Kultur und Produktivität.

Kapitel 2: Mit wem arbeiten wir in Zukunft?

Trend #4 Beyond Diversity: Inklusion wird als Wettbewerbsvorteil erkannt. Unterschiede in Denk- und Arbeitsweisen neurodivergenter Menschen bieten Chancen.

Trend #5 Net-Work-Force: Job-Sharing, Freelancing und Projektarbeit ermöglichen es, schnell hochqualifizierte Partner:innen zu finden.

Trend #6 KI als Co-Worker: KI ist 2040 festes Teammitglied. Sie übernimmt den klassischen 9-to-5-Bürojob mit repetitiven Aufgaben. Freiwerdende Ressourcen fließen in die Weiterbildung von Menschen oder Tools. KI-Scouts behalten Risiken im Auge.


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Kapitel 3: Wo arbeiten wir in Zukunft?

Trend #7 Bewusste Hybridität: Unternehmen nutzen Flexibilität, Zeitsouveränität und gesunden Lebensstil als Mitarbeiterbindungstools.

Trend #8 Form Follows Flow: Anpassungen an Licht, Wandfarbe und Materialen steigern Produktivität und Zufriedenheit. Arbeitsorte sind je nach Aufgabe individuell anpassbar.

Trend #9 The More-Than-Office: Erlebnisorientierte Generationen wollen nicht ins konventionelle Büro zurück. Sie erhalten ein attraktives Plug & Work mit Fitness-Studios, Concierge-Services und exklusiven Events.

Trend #10 Dislocated Recruiting: Internationale Fachkräfte bringen spezielles Wissen ein. Optimierte KI-Bewerbungsprozesse erleichtern das Kennenlernen von Talenten weltweit.

Kapitel 4: Wie arbeiten wir in Zukunft?

Trend #11 Holistische Human Relations: Onboarding wird komplexer. KI-gestützte Lernplattformen bieten maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote.

Trend #12 Sinn-Shift: Sinnstiftende Arbeit verliert an Bedeutung. Führungskräfte setzen auf einen Mix aus intrinsischen und extrinsischen Faktoren.

Trend #13 Fluides Polywork: Neue Arbeitsformen erfordern neue Arbeitsverhältnisse und Entgeltmodelle. Unternehmen entwickeln leistungsbasierte Vergütung und Bedarfs-Gehälter.

„Wir müssen uns darauf einstellen, dass der Wandel der Arbeitswelt viel Anpassungsfähigkeit von Mitarbeitenden und Unternehmen abverlangen wird. Die Ära abgeschlossener Transformationen weicht einer stetigen Evolution. Diese Erkenntnis wird durch die Ergebnisse der Umfrage gestützt: So glaubt fast jedes vierte XING-Mitglied, dass es den eigenen Job in der jetzigen Form in 15 Jahren nicht mehr geben wird. Umso entscheidender wird sein, etablierte Prozesse nicht nur zu hinterfragen, sondern bewusst zu verlernen, um Raum für Neues zu schaffen“, fasst Stahl zusammen.

Der XING Future Work Report ist das Nachfolge-Werk des 2018 publizierten New Work Trendbook von Professor Peter Wippermann und XING. Er entstand in Zusammenarbeit mit dem Trendbüro in München unter der inhaltlichen Leitung von Sabine Rogg, Director Strategy & Trends. 732 XING-Mitglieder:innen und 111 Recruiter und HR-Verantwortliche wurden dafür zu den Trends befragt.

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