Arbeitgeber versagen bei ihren Beschäftigten

Gruppe von Personen

Eine aktuelle Studie zeigt: Die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland ist unzufrieden mit dem Arbeitgeber. Viele vermissen eine Unterstützung bei ihrer beruflichen Entwicklung.

Laut der Studie “Puls Check Arbeitsmarkt 2023” der globalen Recruiting-Plattform The Stepstone Group, die 10.000 Menschen befragte, glauben 70 Prozent, dass ihre Arbeitgeber ihnen bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung nicht genug helfen. Insbesondere Beschäftigte aus dem Handwerk und dem Kundenservice vermissen eine Unterstützung bei ihrer beruflichen Entwicklung. Darüber hinaus gaben 45 Prozent aller Befragten an, mit ihrem aktuellen Arbeitgeber unzufrieden zu sein. Ferner können sich fast zwei Drittel der Beschäftigten nicht vorstellen, bis zur Rente bei ihrem jetzigen Arbeitgeber zu bleiben. Tobias Zimmermann von The Stepstone Group betont die Wichtigkeit von Weiterbildungsmöglichkeiten für Beschäftigte. Ohne diese könnten Unternehmen ihre Fachkräfte an Konkurrenten verlieren oder diese könnten gar die Branche wechseln.

Viele Menschen stecken im falschen Job

Cover für Überall, nur nicht im BüroDie Studie zeigt ferner, dass fast die Hälfte der Befragten glaubt, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen in ihrem aktuellen Job nicht voll ausschöpfen zu können. Nur 16 Prozent sind uneingeschränkt zufrieden. Laut Zimmermann stecken viele Menschen in Deutschland im falschen Job. Ein Wechsel oder eine Weiterbildung würde nicht nur zu höherer Zufriedenheit, sondern auch zu größerer Produktivität und zu größerem Erfolg führen.

Die Studie beleuchtet, wie Menschen ihre derzeitigen und zukünftigen Jobchancen einschätzen und wie sie von den Auswirkungen des Fachkräftemangels betroffen sind. Die Befragung umfasst dabei Antworten von Führungskräften und Personalverantwortlichen und ist repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung in Deutschland.

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Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.