Chronischer Stress: Die unsichtbare Gefahr für Führungskräfte

Gesicht überhäuft mit Post-its

Jeden Tag hohe Leistungen erbringen und gleichzeitig die eigene Gesundheit erhalten: ein Balanceakt für jede Führungskraft. Und nicht selten mit geringem Erfolg und der Folge, dass sie unter chronischem Stress leiden.

Unzählige Meetings, durchgehend große Verantwortung und ständige Erreichbarkeit – Führungskräfte haben hohe Anforderungen zu meistern. Ihren Alltag kann man daher durchaus als stressig bezeichnen. Nicht nur sind sie für die physische und psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter verantwortlich – sie sind auch selbst vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Immer häufiger führt dies zu chronischem Stress. “Das ist ein echtes Problem, denn chronischer Stress kann nicht nur die Leistungsfähigkeit im Alltag beeinträchtigen, sondern auch verschiedene Krankheiten auslösen oder deren Entstehung begünstigen”, mahnt Lea Feder, Geschäftsführerin von Lea Feder Consulting. Deshalb hat die angehende Ärztin die WAY-TO-WIN-Strategie entwickelt, eine Methode, die auf ihrer langjährigen Erfahrung im Leistungssport basiert und Gesundheit und Leistungsfähigkeit in Einklang bringen soll.


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“So vielfältig wie die Symptome sind auch die Behandlungsansätze von chronischem Stress”, weiß Feder. “Stress kann durch diverse Stressoren entstehen, wobei das, was als Stressfaktor empfunden wird, individuell ist. Entsprechend maßgeschneidert sollte seine Prävention sein.” Als angehende Ärztin, Beraterin und ehemalige Leistungssportlerin weiß Feder, wovon sie spricht. Deshalb hat sie die WAY-TO-WIN-Strategie entwickelt, mit der sie bereits zahlreichen Führungskräften dabei geholfen hat, ihren Alltag zu meistern, ihre Leistungsfähigkeit langfristig zu erhalten und ihr Leistungspotenzial voll auszuschöpfen. Im Kern geht es dabei immer wieder auch darum, chronischen Stress zu reduzieren. Mit ihrer Methode setzt die Expertin dort an, wo ihre Klient:innen gerade stehen – und sucht so einen Weg, um mit kleinen Veränderungen und neuen Routinen Großes zu bewirken. Das Ergebnis sind Führungskräfte, die durch Gesundheit und Ausgeglichenheit dazu in der Lage sind, jeden Tag ihr Bestes zu geben.

Sobald Stress chronisch wird, geraten Betroffene in einen Teufelskreis

“Grundsätzlich ist Stress eine normale Reaktion des Körpers, die ursprünglich als Anpassungsmechanismus an äußere Belastungen dient”, so Feder. Dabei spielen Stresshormone wie Cortisol und Noradrenalin eine zentrale Rolle. Sie bewirken bestimmte körperliche Reaktionen – darunter einen erhöhten Blutdruck und eine gesteigerte Konzentrationsfähigkeit. Zugleich nehmen andere körperliche Funktionen, die im Zustand der Entspannung ablaufen, ab – so zum Beispiel die Verdauung und die Antikörperproduktion. Dabei ist der menschliche Körper generell darauf ausgelegt, dass Stressreaktionen nur kurzzeitig anhalten. Bei chronischem Stress aber ist genau das nicht der Fall: Stattdessen kommt es zu einer dauerhaften Erhöhung und Ausschüttung von Stresshormonen, die dazu führen, dass sich der Körper in einem ständigen Alarmzustand befindet.

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtSobald Stress chronisch wird, geraten Betroffene in einen Teufelskreis – mit schwerwiegenden Folgen, die sich in psychischer, körperlicher und auch wirtschaftlicher Hinsicht auswirken. Auf psychischer Ebene zeigt sich chronischer Stress durch eine erhöhte Reizbarkeit. Auch das Risiko für Angststörungen und Depressionen ist erhöht. Zusätzlich kann es zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen wie Gedächtnis und Aufmerksamkeit kommen. Verhaltensveränderungen wie Reizbarkeit, Rückzug oder Aggression sind häufige Begleiterscheinungen, die als Führungskraft die Zusammenarbeit mit einem Team erschweren können. Zudem treten Konzentrationsprobleme auf, welche die Entscheidungsqualität mindern – und es folglich schwer machen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und gute Entscheidungen zu treffen.

Führungskräfte können verschiedene Maßnahmen ergreifen

“Auf körperlicher Ebene erhöht chronischer Stress das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Herzinfarkt”, erläutert Feder. “Er führt zu erhöhten Entzündungswerten, die Krankheiten wie Sehnenentzündungen, Asthma, Rheuma und Reizdarmsyndrom begünstigen. Das geschwächte Immunsystem macht den Körper zudem anfälliger für Infektionen.” In sozialer Hinsicht beeinträchtigt chronischer Stress die zwischenmenschlichen Beziehungen. Betroffene werden entweder reizbarer oder ziehen sich zurück, was zu Konflikten und Missverständnissen führen kann. Am Arbeitsplatz sinkt die Produktivität aufgrund von Konzentrationsstörungen und Erschöpfung. Außerdem kann es zu Einsamkeit kommen, da Stress die Fähigkeit beeinträchtigen kann, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Diese vielfältigen Auswirkungen von chronischem Stress verdeutlichen die Notwendigkeit, präventive Maßnahmen und gezielte Stressbewältigungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.

“Um chronischem Stress entgegenzuwirken, können Führungskräfte verschiedene Maßnahmen ergreifen”, verrät Feder. Dazu gehört zunächst, durch ausreichenden Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung eine solide körperliche Basis zu schaffen. Weiterhin ist es wichtig, Aufgaben zu priorisieren und Verantwortung zu delegieren, um die Arbeitslast zu verteilen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Entwicklung eines positiven Mindsets, in dessen Mittelpunkt Verantwortung und Steuerbarkeit stehen. Zudem ist es ratsam, dass Führungskräfte einen systematischen Ausgleich in ihren Alltag einplanen: Er sollte nicht nur Zeit für geschäftliche Termine, sondern auch für soziale Kontakte und ausreichend Bewegung lassen. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können Führungskräfte chronischem Stress vorbeugen und nachhaltig Höchstleistungen erzielen.

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