Das Geheimnis erfolgreicher Teams

3 Hände zu Fäusten geballt

Führungspersönlichkeiten bilden um ihr Team einen Safety Circle, einen Sicherheitskreis, der das Team vor Schwierigkeiten schützt. Wie das genau funktioniert, weiß Simon Sinek.

Ohne ein gutes, verlässliches Team können Führungskräfte ihre Ziele nicht erreichen. Doch leider werden viele Teams von internen Machtkämpfen, Streitigkeiten und den daraus resultierenden Misserfolgen ausgebremst – und Führungskräfte schaffen es dann oft nicht, mit Leistungsanreizen oder Belohnungen ein Team wieder in die Spur zu bekommen. Doch warum sind hier manche Vorgesetzte oft erstaunlich hilflos?

Die Antwort wurde Simon Sinek während einer Unterhaltung mit einem General des Marine Corps offensichtlich. Dieser erläuterte die Tradition: „Offiziere essen immer zuletzt.“ Was in der Kantine noch symbolisch gemeint ist, wird auf dem Schlachtfeld todernst: Gute Anführer opfern ihren eigenen Komfort, sogar ihr eigenes Leben, zum Wohl derer, die ihnen unterstehen.

Der Sicherheitskreis führt zu selbstbewussten Teams

Sinek überträgt diese Tradition auf Unternehmen, wo sie bedeutet, dass die Führungskraft einen sogenannten Safety Circle, einen Sicherheitskreis, bilden muss, der das Team vor Schwierigkeiten von außen schützt. Nur so bildet sich im Unternehmen eine vertrauensvolle Atmosphäre.

Der Sicherheitskreis führt zu stabilen, anpassungsfähigen und selbstbewussten Teams, in denen sich jeder zugehörig fühlt und in denen alle Energie darauf verwendet wird, die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Chefs, die bereit sind, als letzte zu essen, werden mit zutiefst loyalen Kollegen belohnt und schaffen so konfliktfreie, motivierte und erfolgreich Teams.

Menschen und menschliche Beziehungen sind für Erfolge wesentlich

Es ist kein Zufall, dass Sinek die US-Streitkräfte, und speziell das US-Marine Corps, auswählte, um zu zeigen, dass Mitarbeiter für Führungskräfte absoluten Vorrang haben müssen. In den Streitkräften gibt es eine stark ausgeprägte Organisationskultur, gemeinsame Werte und ein klares Verständnis für die Wichtigkeit von Teamarbeit, gegenseitigem Vertrauen und Konzentration auf ein Ziel; das Wichtigste aber, den Streitkräften ist klar, dass Menschen und menschliche Beziehungen für den Erfolg der Mission wesentlich sind. Sie haben eine Aufgabe übernommen, bei der ein Misserfolg eine Katastrophe heraufbeschwören kann. Das Scheitern der Mission ist undenkbar. „Es kann kein Zweifel bestehen, es sind die Menschen, die den Erfolg des Militärs ausmachen“, so Sinek.

Gutes Management ist eindeutig nicht genug, um eine Organisation langfristig abzusichern. Simons detaillierte Auseinandersetzung mit den Grundelementen des menschlichen Verhaltens zeigt, dass es fundierte Gründe gibt, warum manche Organisationen kurzfristig erfolgreich sind, aber letztlich scheitern: Die Führung hat es nicht geschafft, ein Unternehmensklima zu schaffen, in dem der menschliche Faktor wirklich zählt. Organisationen sind langfristig sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten erfolgreich, wenn ihr Personal gemeinsame Werte hat und geschätzt wird.

 

Warum manche Teams funktionieren – und andere nicht.


Gute Chefs essen zuletzt

Warum manche Teams funktionieren – und andere nicht
von Simon Sinek
Redline Verlag (1. Auflage, April 2017)
24,99 Euro (D)
ISBN 978-3-86881-662-4

Die Ratgeber-Redaktion

Unter der Autor:innen-Bezeichnung REDAKTION veröffentlichten DIE RATGEBER von 2010 bis 2020 Gastbeiträge sowie Agenturmeldungen. Im August 2020 gingen die Inhalte von DIE RATGEBER auf die Webseite WIR SIND DER WANDEL über.