Frauen in Führungspositionen: Öffentliche Unternehmen fallen bei Transparenz zurück

Drei Frauen im Gespräch

Eine aktuelle Studie der Zeppelin Universität zeigt, dass öffentliche Unternehmen in Deutschland deutlich weniger transparent sind als ihre börsennotierten Pendants, wenn es um Frauen in Führungspositionen geht.

Um den Frauenanteil in Führungspositionen zu fördern, verpflichtet der Gesetzgeber Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten, Zielgrößen für den Frauenanteil auf zweiter und dritter Führungsebene festzulegen und darüber zu berichten. Doch 40,5 Prozent der Unternehmen ignorieren diese Anforderungen und schaffen damit keine Transparenz. Die Transparenz bei Frauenrepräsentationszielen ist somit erheblich schlechter als bei börsennotierten Unternehmen. Das zeigt eine aktuelle Studie der Zeppelin Universität (ZU).

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtProfessor Dr. Ulf Papenfuß vom Lehrstuhl für Public Management & Public Policy und sein Forscherteam haben nicht nur die Berichterstattung, sondern auch die Höhe der Zielgrößen für den Frauenanteil auf zweiter und dritter Führungsebene bei 190 öffentlichen Unternehmen in den fünf größten Städten pro Bundesland analysiert. Die durchschnittliche Zielgröße ist um 1,3 Prozentpunkte auf 28,2 Prozent leicht gestiegen. Öffentliche Unternehmen aus ostdeutschen Bundesländern und Städten weisen im Gesamtschnitt für die zweite und dritte Führungsebene eine Zielgröße von 34,7 Prozent auf, während westdeutsche Unternehmen nur 25,9 Prozent erreichen. Substanzielle Unterschiede bestehen nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb derselben Branche.

„Flexible Zielgrößen sind ein sehr potenzialreiches Instrument für die Personalentwicklung und Arbeitgeberattraktivität“

Die Unternehmen entfernen sich somit weit von den politischen Zielen. Die Autor:innen fordern daher die Einhaltung der Anforderungen, um Vertrauen in den Staat und öffentliche Institutionen zu gewährleisten. „Flexible Zielgrößen sind ein sehr potenzialreiches Instrument für die Personalentwicklung und Arbeitgeberattraktivität. Die verantwortlichen Akteur:innen müssen zum Erhalt von Glaubwürdigkeit und Vertrauen zur Realisierung der Anforderungen nun rasch handeln“, resümiert Papenfuß.


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Die Studie wurde von der AKDB – Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern, der L-Bank – Förderbank Baden-Württemberg und dem zfm – Zentrum für Management- und Personalberatung Edmund Mastiaux & Partner gefördert und bei der praktischen Diskussion des Themas begleitet.

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