Führungskräfte verdienen im Schnitt 122.000 Euro

Männer in Anzug auf Straße

Führungskräfte in kaufmännischen Berufen verdienen in Deutschland im Schnitt 122.000 Euro brutto im Jahr. Einen bedeutenden Anteil des Einkommens machen Bonuszahlungen und andere Anreize wie Firmenwagen und betriebliche Altersversorgung aus.

Das zeigt der Vergütungsreport Führungskräfte und Spezialisten in kaufmännischen Funktionen der Managementberatung Kienbaum. Die Beratung hatte 5.500 Positionen in 788 deutschen Unternehmen verglichen. Neben der Position im Unternehmen spielen danach auch die Firmengröße und der Bildungsabschluss eine Rolle.

Spitzenverdiener sind demnach die Führungskräfte in der kaufmännischen Gesamtleitung. Sie erhalten im Durchschnitt 167.000 Euro brutto im Jahr. Wer Leiter der Unternehmensplanung ist, verdient nur minimal weniger: 160.000 Euro. Der Leiter des Finanz- und Rechnungswesens eines Unternehmens wird im Schnitt mit 132.000 Euro vergütet. Wer die Personalabteilung leitet, verdient immerhin noch 128.000 Euro als Jahresbruttogehalt.

Bildungsgefälle erzeugt Gehaltsgefälle

Die Umfrage zeigt ebenfalls, wie stark der Bildungsabschluss das Gehalt beeinflusst. Bei Fachkräften ist der Doktortitel im Schnitt rund 20.000 Euro wert: Sie verdienen promoviert im Schnitt 90.000 Euro, ohne Doktortitel sind es 70.000 Euro. Eine Führungskraft mit Doktortitel verdient im Durchschnitt sogar 165.000 Euro.

Die Untersuchung zeigt auch, dass Frauen in den Führungsebenen weiterhin kaum vertreten sind. Der Frauenanteil aller erfassten Positionen im kaufmännischen Bereich beträgt demnach 31 Prozent. Auf der Führungsebene sind es 19 Prozent. Weiter unten in der Hierarchie sieht es anders aus: Bei den Fachkräften sind mehr als die Hälfte aller kaufmännischen Mitarbeiter in den befragten Unternehmen weiblich.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.