Glückliche Chefs führen besser

Businessmann mit Aktenkoffer springt in Luft

Gut gelaunte Chefinnen führen besser. Kein Wunder: Wer gut gelaunt ist, begeistert andere schneller. Und gute Laune ist bekanntlich ansteckend. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden so auf natürliche Weise kreativer – und das Wohlbefinden im gesamten Team steigt.

Und noch etwas kommt dazu: Wenn die gut gelaunten Chefinnen und Chefs Spaß an ihren Job haben und diesen mit Leidenschaft machen, ist der positive Effekt auf das Team noch größer. Das haben Forscher des Merrimack College in Massachusetts herausgefunden, wie Wirtschaftspsychologie aktuell berichtet.

Befragt wurden 357 Führungskräfte und 1.404 ihrer Mitarbeiter. Die Befragten sollten sich dabei zum Führungsstil äußern. Gefragt wurde nach vier Verhaltensweisen der Führungskräfte – ihre Moral und ob sie moralische Standards setzen können, ob sie positiv über die Zukunft sprechen, Kreativität fördern und sich individuell auf die Teammitglieder einstellen.

Die Ergebnisse dabei waren eindeutig: Chefinnen und Chefs, die ausgeglichen sind, eine gute Balance zwischen Privatleben und Job haben und daher zufrieden und gelassen sind, wurde ein besserer Führungsstil zugeschrieben. Wer hingegen eher instabil war, häufig schlechte Laune hatte, dem bescheinigten die Untergebenen auch einen schlechteren Führungsstil.

Fröhlichkeit macht fröhlich

Offenbar bewirkte die positive Grundstimmung der Führungskraft, dass der Umgang des gesamten Teams miteinander menschlicher war und auch eine größere Bindung untereinander und mit dem Unternehmen entstand. Viele befragte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gaben außerdem an, dass die gute Laune der Führungskraft sie selbst inspiriere.

Was heißt das nun? Natürlich kann kein Mensch stets fröhlich sein. Aber Unternehmen tun gut daran, gesunde Arbeitsbedingungen zu schaffen, in denen sich die Beschäftigten und Führungskräfte gut entfalten können. Dazu zählen neben Gerechtigkeit, klare Perspektiven, Arbeitsplatzsicherheit und Anforderungen, die erfüllbar sind.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.