“Wenn wir so arbeiten würden wie die Chefetage, wäre der Laden hier längst schon pleite.” Kommt Ihnen dieser Satz vertraut vor? Dann befinden Sie sich in bester Gesellschaft.
Einer neuen Umfrage zufolge halten die meisten Arbeitnehmer in Deutschland die Geschäftsführung ihres Unternehmens nicht für effizient, berichtet Wirtschaftspsychologie aktuell. Die Beratung Towers Watson hatte in ihrer Global Workforce Study untersuchen lassen, wie motiviert Beschäftigte weltweit sind und ob sie ihre Potentiale an ihrem Arbeitsplatz entfalten können.
Jeden zweiten Beschäftigten in Deutschland desillusioniert demnach die Arbeitsweise des Top-Managements so stark, dass sie selbst nur Dienst nach Vorschrift leisten. Dieses Ergebnis deckt sich mit der Gallup-Studie, die in ihrem Engagement-Index seit Jahren feststellt, dass die jeder fünfte Arbeitnehmer hierzulande innerlich gekündigt habe.
Mitarbeiter können ihre Talente nicht einbringen
Nach Towers Watson bringen sich nur 35 Prozent der Arbeitnehmer voll in ihrem Job ein, die meisten halten sich mit Ideen und Talenten zurück, weil sie diese nicht am Arbeitsplatz entfalten können oder diese nicht wertgeschätzt werden. Dieses Ergebnis deckt sich übrigens auch mit den Visionen des Zukunftsforschers Ayad Al-Ani. Er nimmt an, dass künftig immer mehr Beschäftigte keine nachhaltige Befriedigung ihrer Interessen, Talente und Potentiale am Arbeitsplatz finden und sich deshalb mit ihren Ideen in engagierte Nebenbeschäftigungen ausweichen. Mit Folgen für die Wirtschaft: In Open-Source-Projekten entstehen die tatsächlichen Innovationen. Die Unternehmen müssen diese am Ende aus der Crowd wieder zurückholen.
Und genau diese Fähigkeit haben eine Vielzahl heutiger Manager gerade nicht. So stellt die Towers-Watson-Studie fest, dass die Mehrheit der befragten deutschen Mitarbeiter nicht glaubt, dass ihre Geschäftsleitung flexibel an neue Herausforderungen herangehen kann. Keine allzu rosigen Aussichten für die Zukunft…