Starre Hierarchien vertreiben junge Talente

Mann schaut aus Bürogebäude runter

Junge Fachkräfte fordern mehr als nur einen Arbeitsplatz: Sie suchen Wertschätzung, angemessene Vergütung und zeitgemäße Führung. Doch wie können Unternehmen diese Erwartungen erfüllen und die besten Talente halten?

Starre Hierarchien, fehlende Wertschätzung und mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten sind häufige Kritikpunkte junger Fachkräfte. Viele sind unzufrieden mit ihren Vorgesetzten, weil sie das Gefühl haben, ihre Bedürfnisse und Erwartungen würden ignoriert.

“Junge Fachkräfte erwarten heute mehr als nur einen Arbeitsplatz – sie suchen eine Arbeitsumgebung, die ihre Werte und Ziele widerspiegelt. In meinen sieben Jahren Erfahrung habe ich gesehen, wie wichtig es ist, auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen und eine offene, respektvolle Kommunikation zu pflegen. Wer als Führungskraft diesen Ansprüchen nicht gerecht wird, verliert schnell die besten Talente”, weiß Recruiting-Experte Bashé Gast. Doch was sind die wichtigsten Ansprüche, die junge Fachkräfte an ihre Vorgesetzten haben?

Monetäre Anreize sind für Nachwuchskräfte nach wie vor wichtig

Die Zeiten des bloßen “Abarbeitens” sind vorbei – besonders junge Menschen wollen, dass ihre Arbeit anerkannt wird. Arbeitgeber, die junge Talente erreichen und begeistern möchten, sollten ihnen deshalb klar signalisieren, dass ihre Fähigkeiten und Beiträge zum Unternehmenserfolg gesehen und honoriert werden. Von der Identifikation individueller Stärken und Talente profitieren dabei nicht nur die Beschäftigten, sondern auch das Unternehmen selbst. Auch eine transparente Kommunikation, offene Feedbacks und ein Agieren auf Augenhöhe gehören zu den Faktoren, die junge Menschen an ihrem Arbeitsumfeld schätzen: Dadurch können sie eigene Ideen einbringen und umsetzen und werden respektvoll und wertschätzend behandelt.

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtMonetäre Anreize sind dabei nach wie vor wichtig, um Nachwuchskräfte zu überzeugen. Steigende Lebenshaltungskosten sorgen dafür, dass Beschäftigte verstärkt auf eine gerechte und angemessene Entlohnung achten. Vergleichsplattformen machen die Lohn- und Gehaltsstruktur in einzelnen Branchen und Berufsbildern zunehmend transparenter, sodass sich schnell feststellen lässt, bei welchem Arbeitgeber die Vergütung besonders attraktiv ist. Dieses Wissen nutzen Fachkräfte gezielt in Gehaltsverhandlungen, insbesondere hochqualifizierte Expert:innen mit gefragtem Spezialwissen. Arbeitgeber, die finanzielle Anreize mit nicht-monetären Vorteilen kombinieren, haben die besten Chancen, die begehrtesten Talente zu gewinnen.

Vor allem in größeren Betrieben herrschen noch immer streng hierarchische Führungsstile

Doch eine gute Entlohnung allein reicht nicht aus, um talentierte junge Menschen zu überzeugen und langfristig zu binden. Arbeitgeber, die sich vom Wettbewerb abheben möchten, sollten daher auch ideelle Anreize setzen. Die Bandbreite reicht von Weiterbildungsprogrammen und Zertifikaten über maßgeschneiderte Förderprogramme bis hin zur Gesundheitsförderung, Mental-Health-Programmen oder Angeboten der Kinderbetreuung sowie flexiblen Arbeitszeitmodellen. Auch Mobilitätsgutscheine, Jobrad-Leasing, ein Firmenwagen oder eine betriebliche Altersversorgung gehören zu den Benefits, die für Fachkräfte reizvoll sind. Solche Programme und Angebote demonstrieren Wertschätzung. Arbeitnehmer fühlen sich unterstützt und wertgeschätzt, was ihre Motivation steigert und die Bindung an den Arbeitgeber stärkt.


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Und auch wenn sich das Mindset in Unternehmen mittlerweile gewandelt hat: In vielen, vor allem größeren Betrieben, herrschen noch immer streng hierarchische Führungsstile. Solche Arbeitsumfelder sind oft von Ängsten und Unsicherheiten geprägt, was die Motivation senkt und zu häufigen Abwanderungen führt. Führungskräfte, die es schaffen, eine persönliche, von Anerkennung geprägte Beziehung zu ihren Beschäftigten zu knüpfen, sind erfolgreicher, steigern das Vertrauen und somit auch das Engagement der Mitarbeitenden.

Gemeinsame Werte und Ziele in den Mittelpunkt stellen

Die oberste Priorität sollte deshalb darin liegen, bei den Beschftigten eine positive Einstellung zur Führungsebene zu fördern. Diese Beziehung muss nicht unbedingt freundschaftlich sein, sollte jedoch auf Respekt, klaren Erwartungen und professionellem Umgang basieren. Eine positive Verbindung zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden stärkt das Selbstvertrauen und die Leistungsbereitschaft, was zu einem optimalen Arbeitsklima führt. Was letztendlich auch positive Auswirkungen auf die Ergebnisse und den Unternehmenserfolg hat. Ansätze hierzu bieten etwa die Führung durch Zielvorgaben oder eine Führung, die sinnstiftende Elemente sowie gemeinsame Werte und Ziele in den Mittelpunkt stellt.

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