Wie verlaufen die Karrierewege von DAX-Vorständen – und was macht sie erfolgreich? Egon Zehnder hat 500 Lebensläufe von Vorständen aus SDAX-, MDAX- und DAX-40-Unternehmen analysiert.
Die Analyse zeigt: DAX-Vorstände haben fast alle studiert, meist Wirtschaftswissenschaften oder Ingenieurswesen. Absolvent:innen von Fachhochschulen schaffen es selten in die Chefetagen. Rund 20 Prozent der CEOs besitzen einen MBA, 36 Prozent einen Doktortitel. „In Deutschland ist der Doktortitel eher ein Prestige-Symbol, während er im Ausland oft weniger zählt“, erklärt Heiko Wolters, Senior Partner bei Egon Zehnder und Autor der Studie. Er ergänzt: „Bei den jüngeren Vorständen haben deutlich weniger promoviert.“
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Spätere Karrierestarts und internationale Erfahrung
Die meisten Vorstände wechseln im Laufe ihrer Karriere mehrfach den Arbeitgeber, statt einem Unternehmen treu zu bleiben. Wolters erläutert: „In den USA sind kurze Stationen im Lebenslauf häufiger anzutreffen und werden als Zeichen von Flexibilität gesehen. In Deutschland wecken viele kurze Wechsel schnell den Verdacht auf Jobhopping und fehlende Performance.“ Auch bei der internationalen Erfahrung zeigt sich ein klares Bild: Die meisten CEOs sammeln Auslandserfahrung in Europa oder Nordamerika. Nur 13 Prozent arbeiten in Asien, 2 Prozent in Afrika. Wenige Vorstandsvorsitzende haben in mehreren Weltregionen gearbeitet.
Auffällig ist zudem der späte Einstieg in die Vorstandskarriere. CEOs sind im Schitt 56 Jahre alt, wenn sie ihre Positionen antreten, und bleiben etwa sechs Jahre im Amt. Junge Führungskräfte bleiben die Ausnahme. Wolters betont, dass sich das Führungsprofil gewandelt hat: Der allwissende Top-Down-Entscheider ist passé. Heute zählt der Teamplayer. „Heute ist der Chefdirigent gefragt, nicht mehr der Solist“, sagt Wolters. Eine stärkere crossfunktionale Entwicklung werde für künftige Führungspersönlichkeiten entscheidend sein.
