Schlägt man Wirtschaftsmagazine auf, beginnen viele Sätze mit agil: agiles Management, agiles Büro, agiles Arbeiten. Dabei steht agil für beweglich, unvorhersehbar, offen, spontan. Dass das was auf die Dauer mit uns Menschen macht, ist logisch.
Ein Gastbeitrag von Barbara Messer
Zwischen der agilen Arbeitswelt und ihren Belastungen die gesunde Mitte zu finden, ist für viele eine große Herausforderung. Neben dem Streben nach Agilität und der Bereitschaft, sich auf die Unbeständigkeit, die unsere Zukunft bringt, einzulassen, braucht es daher kleine und große Inseln im Alltag, die uns die nötige Kraft geben. Ohne die ist Agilität nicht nur schwer möglich. Es drohen auch Erschöpfung, Depressionen, Burnout.
Nicht nur mein Jahr im Wohnmobil lehrte mich, wie wichtig meine innere Balance ist, sondern auch meine Alpenüberquerung 2016 ließ mich erkennen, dass eine höhere Leistung und eine innere Stabilität sehr wohl möglich sind – wenn man auf Auszeiten achtet.
Die Natur als Ruhepol
Dabei reicht manchmal ein zehnminütiger Spaziergang am Wasser oder im Wald bereits aus. Denn die Natur ist ein Kraftort. Sie lässt uns zur Ruhe kommen, fördert unsere Kreativität, lädt uns zum Träumen und Sinnieren ein. Dieses „Im-Moment-sein“ ist eine der zentralen Voraussetzungen für Agilität.
Und auch wenn wir nicht überall und jederzeit auf die Natur als Ruhepol zurückgreifen können, so können wir doch kleine Achtsamkeitsauszeiten nehmen. Mir helfen manchmal bereits das Gemüseputzen, das Wäscheaufhängen oder der Blick in den Himmel. Gerade an den besonders vollen Tagen sind diese Minuten enorm wichtig und wertvoll für mich. Es ist die innere Einstellung, die alles bestimmt.
Das pure Leben spüren
Warum wir nicht viel brauchen, um glücklich zu sein
von Barbara Messer
Gabal Verlag (1. Auflage, März 2018)
15 Euro (D)
ISBN 978-3-86936-834-4
