Gefühlte wirtschaftliche Sicherheit beeinflusst Spendenbereitschaft

Hand voll mit Geldscheinen

Eine Untersuchung der Universität Duisburg-Essen zeigt, dass die Bereitschaft zu spenden stärker von der gefühlten wirtschaftlichen Sicherheit abhängt als vom tatsächlichen Wohlstand.

Personen, die sich wirtschaftlich abgesichert fühlen, politisch eher links orientiert sind und höhere staatliche Sozialausgaben befürworten, zeigten sich laut Untersuchung am spendalbelsten. Die Forscher:innen analysierten Spenden an die Duisburger Tafel während der Coronapandemie und werteten detaillierte Daten aus verschiedenen Stadtvierteln “als Beispiel für eine typische deutsche Großstadt” aus.

Entscheidend für die Spendenbereitschaft ist das subjektive Empfinden von Sicherheit

“Diejenigen, die die linke Auffassung vertreten, dass es mehr ökonomische Umverteilung geben sollte, lassen ihren Worten auch Taten folgen”, erklärt Jonas Elis von der Universität Duisburg-Essen. Entscheidend für die Spendenbereitschaft sei jedoch das subjektive Empfinden von Sicherheit, nicht der objektive Wohlstand.

Faktoren wie die lokale Covid-Inzidenz, die Arbeitslosenquote im jeweiligen Stadtteil, die Heterogenität der Nachnamen oder die Nähe zu einer Tafel-Ausgabestelle beeinflussen die Spendenbereitschaft nicht signifikant.

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Tina Groll

Tina Groll, SPIEGEL-Bestsellerautorin und Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft, konzentriert sich als Autorin von WIR SIND DER WANDEL auf Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren” aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat und Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union.