Eine aktuelle Umfrage offenbart besorgniserregende Ergebnisse: 61 Prozent der Deutschen bewerten das soziale Miteinander im Land als „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“.
Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort: Der gesellschaftliche Zusammenhalt bröckelt. Aktuell berichten 30 Prozent von einer deutlichen Verschlechterung im sozialen Miteinander.
Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. Die Befragten nehmen negative Veränderungen vor allem im öffentlichen Raum (84 Prozent) und online (78 Prozent) wahr. Gleichzeitig glaubt die große Mehrheit, dass ein besseres soziales Miteinander die Gesundheit positiv beeinflussen kann. Vor diesem Hintergrund starten DAK-Gesundheit und Politik den Wettbewerb „Gesichter für ein gesundes Miteinander 2025“. Zum fünften Mal suchen sie beispielhafte Projekte aus Gesundheit, Prävention und Pflege. Der Wettbewerb läuft in allen 16 Bundesländern und erhält Unterstützung von Ministerpräsidenten sowie zahlreichen Spitzenpolitiker:innen.
Verrohung im Straßenverkehr und beim Einkaufen
Für die repräsentative Umfrage „Gesundes Miteinander“ befragte das Forsa-Institut im Auftrag der DAK-Gesundheit bundesweit rund 1.000 Menschen ab 18 Jahren. 30 Prozent berichten, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt in den vergangenen drei Jahren deutlich schlechter wurde. Die Befragten nehmen eine Zunahme von Beleidigungen, Respektlosigkeit und Aggressivität wahr (jeweils 77 Prozent). „Die aktuellen Umfrageergebnisse zum sozialen Miteinander machen nachdenklich. Sie bestätigen eine Entwicklung, die viele Menschen in ihrem Alltag erleben. Aber es gibt in der Bevölkerung auch eine große Bereitschaft, gemeinsam aktiv zu werden und bewusst gegenzusteuern“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Deshalb starten wir bereits zum fünften Mal unseren Wettbewerb und suchen gemeinsam mit zahlreichen Unterstützern wieder die ‚Gesichter für ein gesundes Miteinander‘“.
Die Menschen, die eine Verschlechterung wahrnehmen, erleben die negativen Veränderungen vor allem im öffentlichen Raum, etwa beim Einkaufen oder im Straßenverkehr (84 Prozent). Auch online, in sozialen Netzwerken oder Kommentarspalten, nehmen sie Probleme wahr (78 Prozent). Die Werte entsprechen weitgehend den Ergebnissen der Vorjahre.
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Die Hälfte der Befragten engagiert sich für Zusammenhalt
Drei von vier Befragten sind laut DAK-Umfrage überzeugt, dass ein besseres soziales Miteinander die Gesundheit der Menschen positiv beeinflusst. Etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) setzt sich bereits für mehr Zusammenhalt und ein besseres Zusammenleben ein. 26 Prozent sind zwar noch nicht aktiv, aber grundsätzlich bereit, sich zu engagieren. „In der Bereitschaft zum Engagement steckt eine echte Perspektive“, sagt Storm. „Die große Bereitschaft sich zu engagieren ist sehr wertvoll und verdient es, in besonderer Weise gewürdigt zu werden.“