Im Homeoffice kann man den Arbeitsalltag nach den eigenen Vorlieben gestalten – auch mit einem kurzen Erholungsschlaf.
Etwa 40 Prozent der Berufstätigen nutzen einen Powernap, um fit zu bleiben. Fast jede und jeder Zehnte schläft häufig, 17 Prozent gelegentlich und 13 Prozent selten. Besonders die Generation Z schätzt Erholung: Rund 60 Prozent gönnen sich im Homeoffice eine Pause. Das zeigt die repräsentative “Schlafstudie 2024” der Pronova BKK, die im Herbst 2024 rund 1.200 Berufstätige ab 18 Jahren online befragte.
Wer kennt es nicht, das berühmte Mittagstief? Jede und jeder zweite Berufstätige fühlt sich oft müde. Die 18- bis 29-Jährigen sind mit 64 Prozent am meisten betroffen. Mit dem Alter nimmt die Müdigkeit ab: Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es 43 Prozent, bei den über 60-Jährigen nur noch bei 34 Prozent.
Powernap im Homeoffice wirft auch rechtliche Fragen auf
Das Homeoffice bietet die Chance für einen kurzen Schlaf, um die Energie zu tanken. Laut Studie machen 39 Prozent einen Powernap, 26 Prozent verzichten darauf und 35 Prozent können es nicht, da sie im Büro oder an anderen Orten arbeiten. Dr. med. Gerd Herold von der Pronova BKK sagt: “Ein Powernap von zehn bis zwanzig Minuten ist ein hervorragendes Mittel, um neue Energie zu tanken und die Konzentration zu verbessern. Wichtig ist, ihn kurz zu halten, damit die Nacht nicht beeinträchtigt wird.” Er betont: “Ein Kurzschlaf wirkt besser als eine Tasse Kaffee.”
Powernap im Homeoffice wirft auch rechtliche Fragen auf. Nicole Mutschke, Fachanwältin für Arbeitsrecht, erklärt: “Grundsätzlich kann ein Powernap im Homeoffice durchaus zulässig sein – allerdings nicht während der Arbeitszeit.” Sie stellt klar, dass im Homeoffice die gleichen Regeln wie im Betrieb gelten: “In der Pause steht einem kurzen Schlaf nichts entgegen”, sagt Mutschke weiter. Dennoch empfiehlt sie klare Absprachen: “Um mögliche Diskussionen und Ärger zu vermeiden, ist es sinnvoll, gerade für die Arbeit im Homeoffice eine explizite Regelung zur Erreichbarkeit zu treffen.”
Powernap steigert Leistungsfähigkeit
Der Powernap ist bei den 18- bis 29-Jährigen beliebt: Knapp 60 Prozent gönnen sich im Homeoffice eine kurze Auszeit. Ältere Berufstätige schlafen seltener. Bei den 40- bis 49-Jährigen ist es mehr als ein Drittel, bei den 50- bis 59-Jährigen nur noch 28 Prozent. “Hier zeigt sich ein klarer Unterschied zwischen den Generationen: Während die Jüngeren offener mit kurzen Erholungspausen umgehen und sie als normal empfinden, ist bei älteren Berufstätigen meist eine andere Einstellung zu beobachten. Viele sind mit dem Gedanken aufgewachsen, dass Schlafen während der Arbeitszeit tabu ist. Die Generation Z hingegen sagt: ‘Wenn ich müde bin, mache ich einen Powernap und arbeite danach produktiver weiter'”, so Herold.
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Der Wunsch nach einer Schlafpause ist bei der Generation Z besonders stark: Fast jede und jeder Zweite fühlt sich leistungsfähiger nach einem kurzen Schlaf. Mehr als jede und jeder Zweite wünscht sich einen Powernap am Arbeitsplatz. Das ist der höchste Wert aller Altersgruppen. Insgesamt sind es etwa vier von zehn Berufstätigen, während bei den über 50-Jährigen rund jede und jeder Dritte diesen Wunsch teilt.
Für die repräsentative “Schlafstudie 2024” der Pronova BKK wurden im September und Oktober 2024 2.000 Personen ab 18 Jahren online befragt, darunter rund 1.200 Berufstätige. Die Befragung gibt Einblick in die Schlafgewohnheiten der Deutschen.