Wie mental gesund startet der Mittelstand ins herausfordernde Geschäftsjahr 2025?

Frau liegt im Bett

Psychische Belastungen im Mittelstand auf dem Vormarsch: Wie gehen Führungskräfte damit um?

Die psychischen Belastungen der Beschäftigten im Mittelstand haben in den letzten Jahren zugenommen, sagen 48,2 Prozent der Führungskräfte. Das zeigt eine neue Studie von Innofact und der ias Stiftung unter 303 Geschäftsführer:innen, Manager:innen und Führungskräften aus mittelständischen Unternehmen in Deutschland (10 bis 5.000 Mitarbeitende) aus November 2024.


Mehr zum Thema:


In größeren Unternehmen (> 200 Mitarbeitende) erkennen über 50 Prozent der Führungskräfte eine Zunahme der Belastungen. Bei kleineren Unternehmen (< 200 Mitarbeitende) sind es 39,9 Prozent. Besonders weibliche Führungskräfte bemerken diese Belastungen: Fast zwei von drei (58,5 Prozent) sehen eine Zunahme, bei männlichen sind es 41,1 Prozent. Führungskräften führen dies auf hohe Fehlzeiten, Unzufriedenheiten und Teamkonflikte zurück. Die Belastungen steigen durch mehr Arbeit (52,7 Prozent), höheren Leistungsdruck (49,3 Prozent), Fachkräftemangel (45,9 Prozent) und ständige Veränderungen (39,7 Prozent).

Gesunde Führungskräfte, belastende Mitarbeitende?

Irrtümer und Mythen rund ums ArbeitsrechtFührungskräfte schätzen ihre eigene mentale Gesundheit positiv ein: 84,2 Prozent sehen sie als stabil. Bei ihren Teams ist das Bild gemischter: Etwa 30 Prozent sehen die mentale Gesundheit ihrer Teammitglieder als weder stabil noch belastet. Etwas mehr als zwei Drittel (69,6 Prozent) bewerten die mentale Gesundheit ihrer Teams als stabil.

“Mentale Gesundheit ist ein zentraler Erfolgsfaktor, besonders im Mittelstand. Unsere Studie belegt: Drei von vier Befragten sehen einen starken Zusammenhang zwischen der psychischen Gesundheit der Mitarbeitenden und ihrer Zufriedenheit sowie der Produktivität des Unternehmens. Arbeitgeber haben zahlreiche Möglichkeiten, hier aktiv zu unterstützen – etwa durch Employee Assistance Programme, Stressmanagement-Angebote oder Schulungen zur mentalen Gesundheit für Mitarbeitende und Führungskräfte. Jede Investition in psychische Gesundheit stärkt sowohl die Menschen als auch das Unternehmen”, sagt Dr. Alexandra Schulz-Wrusch, Sprecherin des Vorstands der ias Stiftung und Fachärztin für Arbeitsmedizin.

Mentale Gesundheit ist keine Privatsache mehr

Die Studie zeigt: Mentale Gesundheit ist keine reine Privatsache mehr. Nur 9,6 Prozent der Führungskräfte meinen, der Arbeitgeber solle sich nicht einmischen. Eine klare Mehrheit von 89 Prozent erwartet Unterstützung durch den Arbeitgeber. Davon wünschen sich 23,8 Prozent eine aktive Rolle der Unternehmen, während 28,1 Prozent Unterstützung auf Initiative der Beschäftigten bevorzugen. 37 Prozent sehen mentale Gesundheit als private Angelegenheit, halten aber Unterstützung in Ausnahmefällen für sinnvoll. Diese Zahlen betonen die Verantwortung der Unternehmen in diesem Bereich.

Wir sind der Wandel-Newsletter