Müssen Chefs digitale Arbeitsplätze besonders gestalten?

Mann und Frau sitzen mit Arbeitsunterlagen im Cafe

Studien zeigen: Flexibles, mobiles und digitales Arbeiten führt oft dazu, dass Mitarbeitende auch nach Feierabend und am Wochenende weiterarbeiten. Wie sollten digitale Arbeitsplätze dafür gestaltet sein?

Dank moderner Technik war es noch nie so einfach, ständig erreichbar und einsatzbereit zu sein. Doch genau das birgt eine der größten Herausforderungen: Mitarbeitende müssen lernen, sich abzugrenzen. Arbeitgeber – und, falls vorhanden, Betriebsräte – sollten sicherstellen, dass ihre Beschäftigten nicht rund um die Uhr arbeiten. Der Arbeitsschutz, insbesondere Ruhe- und Pausenzeiten, muss gewahrt bleiben.

Weil E-Mails beantworten, Projektpläne überarbeiten oder Termine planen von überall möglich ist, verschwimmt die Grenze zwischen Beruf und Privatleben. Was für viele längst Alltag ist, kann langfristig zum Problem werden – für beide Seiten. Mitarbeitende riskieren durch Dauerbelastung häufiger krank zu werden, Arbeitgeber müssen die Ausfälle kompensieren.


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Klare Regeln für digitale Arbeitsplätze

Um das zu verhindern, braucht es klare Regeln, die den Arbeitsschutz berücksichtigen. Arbeitgeber sollten Arbeitszeiten eindeutig festlegen, damit Mitarbeitende nicht ständig erreichbar sein müssen. Auch die Ausstattung des Arbeitsplatzes muss geregelt sein: Wer von zu Hause arbeitet, sollte nicht selbst für die Einrichtung aufkommen. Arbeitgeber müssen sich an den Kosten beteiligen, besser noch, sie vollständig übernehmen. Klare und faire Vereinbarungen, idealerweise in einer Betriebsvereinbarung festgehalten, schaffen Transparenz und vermeiden Konflikte.

Digitale Arbeitsplätze bieten aber auch Vorteile. Wer flexibel arbeiten möchte oder muss – etwa wegen der Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörige – kann seine Arbeit später fortsetzen. So wird Flexibilität zur Chance.

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Cover Was Chefs nicht dürfen (und was doch)

 

Was Chefs nicht dürfen – und was doch
von Sabine Hockling und Ulf Weigelt
Ullstein Verlag (1. Auflage, Juni 2017)
9,99 Euro (D)
ISBN 978-3-548-37694-3

 


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Sabine Hockling

Die Chefredakteurin Sabine Hockling hat WIR SIND DER WANDEL ins Leben gerufen. Die Wirtschaftsjournalistin und SPIEGEL-Bestsellerautorin beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit den Veränderungen unserer Arbeitswelt. Als Autorin, Herausgeberin und Ghostwriterin veröffentlicht sie regelmäßig Sachbücher – seit 2023 in dem von ihr gegründeten DIE RATGEBER VERLAG.