Mobbing hat gravierende Folgen: Es zerstört die Gesundheit und treibt Betroffene in Verzweiflung, manchmal bis zum Suizid. Doch wie reagiert man, wenn man zu Unrecht beschuldigt wird?
Mobbing wird subjektiv unterschiedlich wahrgenommen. Nicht jede Eskalation oder ein autoritärer Führungsstil ist Mobbing. Entscheidend ist die Systematik: Mobbing zeigt sich in einer Reihe gezielter Schikanen. Wer fälschlich beschuldigt wird, sollte sofort Vorgesetzte und – falls vorhanden – den Betriebsrat informieren und auf Unterstützung in diesem Konflikt bestehen.
Was ist Mobbing?
Mobbing liegt vor, wenn ein Mitarbeitender absichtlich diskriminiert, beleidigt, ausgrenzt oder anderweitig unfair behandelt wird. Der Nachweis fällt oft schwer, da solche Angriffe meist ohne Zeugen geschehen. Betroffene geraten dadurch häufig in Beweisnot.
Folgende Beispiele zeigen, was Mobbing bedeutet:
- Frau Hoffmann wird von ihrem Abteilungsleiter ständig herabgewürdigt. Er kritisiert ihre Arbeit ohne sachliche Gründe. Er weiß, dass diese Angriffe Frau Hoffmann zermürben, und setzt sie gezielt ein.
- Herr Müller soll auf Anweisung seiner Chefin den Betriebshof fegen – eine offensichtlich sinnlose Aufgabe. Die Chefin genießt es, Herrn Müller bloßzustellen.
- Frau Teichmann, früher aktiv in Teamdiskussionsrunden, wird plötzlich isoliert. Sie erhält ein eigenes Büro und wird vom Informationsfluss abgeschnitten.
- Herr Schmidt, ein HIV-positiver Redakteur, arbeitet in einem Großraumbüro. Nach einem Kündigungsschutzverfahren, das zu seinen Gunsten entschieden wird, stellt der Arbeitgeber seinen Schreibtisch demonstrativ auf den Flur. Erst ein ärztliches Attest, das eine Nichtansteckung bestätigt, soll ihn zurück an seinen Arbeitsplatz bringen.
Diese Handlungen demütigen, diskriminieren und verletzen die Würde der Betroffenen.
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