Können Arbeitgeber ihre Mitarbeiter zur Weihnachtsfeier zwingen?

Tisch voller Weingläser

Ob Mitarbeiter an der betrieblichen Weihnachtsfeier teilnehmen müssen, hängt davon ab, zu welchem Zeitpunkt die Veranstaltung stattfindet.

Ob Weihnachtsfeier, Firmenjubiläum oder Sommerfest – für Betriebsfeste gibt es unterschiedliche Anlässe. Einige Unternehmen geben dafür richtig viel Geld aus und mieten Räumlichkeiten außerhalb des Unternehmens an – mit allem Pipapo. Erreichen möchten Arbeitgeber damit in der Regel, dass der Zusammenhalt im Unternehmen gefördert wird. Also empfinden sie es umso bedauerlicher, wenn ein Mitarbeiter nicht an der Betriebsfeier teilnehmen möchte. Wozu ist der Mitarbeiter aber rechtlich verpflichtet?

Findet die Weihnachtsfeier während der regulären Arbeitszeit statt, müssen Mitarbeiter entweder daran teilnehmen oder aber arbeiten. Ist das Arbeiten nicht möglich, weil alle Kollegen an der Feier teilnehmen, dürfen Mitarbeiter nur nach Hause gehen, wenn der Vorgesetzte dem zustimmt. Eine rechtliche Verpflichtung zur Teilnahme am Betriebsfest gibt es aber nicht.

Veranstaltet der Arbeitgeber die Feier außerhalb der Arbeitszeit, müssen Arbeitnehmer generell nicht daran teilnehmen. Sie sollten jedoch bedenken, dass ihr Arbeitgeber die Weihnachtsfeier veranstaltet, um das Zusammengehörigkeitsgefühl, die Identifikation mit dem Unternehmen und die Motivation der Mitarbeiter zu steigern.

Weihnachtsfeier für sich nutzen

Deshalb registrieren Vorgesetzte meist sehr genau, ob Arbeitnehmer an der Weihnachtsfeier teilnehmen und natürlich auch, wie sie sich dort benehmen. Meiden Mitarbeiter generell Betriebsfeiern, besteht die Gefahr, dass sie als menschenscheu oder gar arrogant wirken. Deshalb sollten man sich gut überlegen, ob man diesen Veranstaltungen fernbleibt.

Besser ist, an der Weihnachtsfeier teilzunehmen und lieber unauffällig nach einer Stunde zu gehen. Noch besser ist, die Feier für sich zu nutzen, indem man (Sozial-)Kompetenz zeigt und sich so für höhere Positionen empfiehlt. Ferner erleben Kollegen und Vorgesetzte einen so in einer privateren Situation – was die zukünftige Zusammenarbeit verbessern kann. Auch kann man so Kontakt zu Kollegen aufnehmen, die man kaum kennt – und so sein Firmennetzwerk ausbauen.

 

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Sabine Hockling

Seit vielen Jahren ist die Journalistin und SPIEGEL-Bestsellerautorin mit ihrem Redaktionsbüro DIE RATGEBER u.a. für die Medien ZEIT ONLINE, ZEIT Spezial, SPIEGEL ONLINE tätig. Ihre Themen reichen dabei von Arbeitsrecht, Digitalisierung bis zu Management und Transformation. Als Autorin, Herausgeberin und Ghostwriterin veröffentlicht sie regelmäßig Sachbücher.