Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeit sind für viele Menschen nicht leicht zu verstehen, schwerer noch zu akzeptieren und am schwersten konstruktiv zu gestalten. Das Arbeitsleben, wird es besser oder schlechter? Der Arbeitsmarkt, gerät er aus den Fugen? Der Versuch einer Einordnung von Hans-Jürgen Arlt.
Ein Gastbeitrag von Hans-Jürgen Arlt
Der folgende Versuch zu begreifen, beruft sich auf zwei Zitate. Eines von Adam Przeworski: „Die Arbeiterklasse hat einen langen Weg zurückgelegt von der Absicht, das Lohnverhältnis abzuschaffen, bis zum Anliegen, niemand davon auszuschließen.“ Dieses Anliegen wird unter dem Namen Vollbeschäftigung im Prinzip von allen politischen Farben geteilt. Das andere Zitat ist von Karl Marx, niedergeschrieben in der Mitte des 19. Jahrhunderts: „Die Arbeit ist frei in allen zivilisierten Ländern“. Aus den beiden zitierten Standpunkten konstruiere ich eine Aussichtsplattform für einen Rückblick auf den Wandel der Arbeit und einen Ausblick auf die Digitalisierung.
Marx’ Feststellung, die Arbeit sei frei, sagt aus: Auf dem Fundament der Zivilisation, nämlich der historischen Errungenschaften von Freiheit und Gleichheit, ist jeder Mensch Eigentümer seiner Arbeitskraft und kann darüber entscheiden, wie er oder sie mit ihrem Eigentum umgehen möchte: Was, wo, wie, mit wem, wie lange sie arbeiten. In gewisser Weise sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer also Vermieter ihrer Arbeitskraft. Eine Gewerkschaft ist, auf ihre Operationslogik reduziert, so etwas wie ein Vermieterverband, der die Mietbedingungen zugunsten der Vermieter der Arbeitskraft beeinflussen will. Das dazugehörige Kerngeschäft heißt Tarifpolitik. Ein Recht auf Arbeit wäre so etwas wie ein verbriefter Anspruch, einen zahlenden Mieter der Arbeitskraft zu finden; sofern man es nicht selbst schafft, mit seiner Arbeitsleistung zahlungswillige Nachfrage zu generieren. Selbständige haben von ihrer Selbständigkeit so lange wenig, wie ihre Produkte oder Dienste nicht von zahlenden Kunden nachgefragt werden. Im Unterschied zu Obdachlosigkeit heißt Arbeitslosigkeit, zu viele potentielle Mieter weigern sich, Angebote von Vermietern anzunehmen; sobald sich das häuft, wird nach dem Staat gerufen.
Unrealistische Vollbeschäftigung
Wie brüchig und konfliktgeladen die Arbeitsgesellschaft und wie unrealistisch das Anliegen Vollbeschäftigung ist, verdeutlicht ein Perspektivwechsel auf die Arbeitgeber. Was immer ihr Interesse sein mag, Arbeitskräfte zu mieten und die dafür fällige Miete, also das Arbeitsentgelt, zu entrichten – das Beschäftigungsmotiv kann es nicht sein. Das wird schon an der ungebremsten Bereitschaft deutlich, Maschinen und Automaten anstelle von Arbeitskräften einzusetzen. Welchen Sinn sollte es für Arbeitgeber auch haben, Arbeitskräfte zu mieten, die sie nicht brauchen, nur damit deren Eigentümer ein Einkommen beziehen können? Es mietet ja auch niemand ein Auto, ein Hotelzimmer oder ein Abendkleid, das nicht benötigt wird.
Das zutreffende Argument der Vermieter lautet nun, die Arbeitskraft sei keine Ware wie jede andere, schließlich seien die Mieteinnahmen dafür nicht weniger als die materielle Basis der sozialen Existenz der Vermieter. Daraus resultiere eine gesellschaftliche Verantwortung der Mieter (also der Wirtschaft), Arbeitskräfte nicht unvermietet und damit unbezahlt, im Regen stehen zu lassen. Das kann so gesehen und so gesagt werden, es ist eine höchst berechtigte, ein Riesenproblem thematisierende Sichtweise, nur die Realitäten sind andere. Welche faktische Grundlage jenseits moralischer Mahnungen hat eine solche gesellschaftliche Verantwortung, wenn die Freiheit der Arbeit Priorität haben soll? Sie kann wie im real nicht mehr existierenden Sozialismus vom Staat eingefordert und durchgesetzt werden, aber dann ist Schicht mit der Freiheit der Arbeit. Wer kann das wollen?
Alle Rechte auf der einen, nackte Notwendigkeiten auf der anderen Seite
Tatsächlich herausgebildet hat sich zum einen eine staatliche und/oder private Arbeitsvermittlung mit umfänglichen Förderprogrammen. Eigentümer der Arbeitskraft in die Lage zu versetzen, einen Mieter oder eine Mieterin zu finden, kann ziemlich viel Arbeit machen. Zum anderen soll der Sozialstaat die größten Verwerfungen auffangen. Den folgenschweren Hintergrund bildet der in Sachen Arbeit wohl entscheidende Unterschied zwischen Mietern und Vermietern: Die Mieter verfügen über viel mehr als ihre eigene Arbeitskraft, ihnen gehören auch Ressourcen, sprich Produktionsmittel, mit deren Hilfe gemietete Arbeitskräfte Erzeugnisse herstellen und Dienste leisten können. Viele vermögende Mieter haben die neue Freiheit als Einladung interpretiert, ihren Reichtum zu mehren, aus ihren Schätzen Kapital zu machen.
Was sind die wichtigsten Effekte der modernen, auf ein Mietverhältnis gegründeten Arbeitskonstellation? Diese drei: Dass erstens die Organisation der Arbeit in der Hand der Mieter der Arbeitskräfte liegt, sich also in der Regel eine Beziehung zwischen Organisation und Individuum ergibt, in der die Organisation per se über mehr Dispositionsmöglichkeiten, also mehr Macht verfügt, obwohl beide Seiten grundsätzlich frei sind in der Entscheidung, mit wem sie ein Mietverhältnis eingehen. Dass zweitens die Arbeitgeber die Zwecke bestimmen, für welche sie Arbeitskräfte mieten und diese nur ein Mittel (neben anderen) sind, um den jeweils gesetzten Zweck zu realisieren. Dass drittens den Vermietern, den abhängig Beschäftigten, zwar ihre Arbeitskraft gehört, aber die Mieter die Eigentümer der Erzeugnisse der Leistung der Arbeitskräfte sind. Zusammen mit dem Mietverhältnis erklärt diese Konstellation schon viele Konflikte, welche die moderne Geschichte der Arbeit prägen, nämlich alle, die landläufig unter Tarifpolitik fallen und sich um Verteilungs-, Arbeitszeit- und Mitbestimmungsfragen, um Arbeits-, Kündigungs- und Gesundheitsschutz drehen.
Das Ausmaß der Konfliktträchtigkeit moderner Arbeit
Aus dieser Konstellation entspringt aber auch das politische Einflusspotential großer Arbeitgeber und ein erhebliches Ausmaß an Konfliktträchtigkeiten. Konflikt und Kontrolle oder Kooperation und Vertrauen sind insofern wichtige Stellschrauben in der modernen Arbeitsgesellschaft. Oft geht es um die Frage, wie das Arbeitsvermögen der Eigentümer praktisch umgesetzt wird in konkrete Arbeitsleistungen. Ob sie motiviert und engagiert zur Sache gehen oder distanziert nur unbedingt notwendige Leistungen mehr schlecht als recht abliefern. Lösen Druck und restriktive Kontrollen dieses Transformationsproblem besser oder Belohnungen und eigenverantwortliche Entscheidungs- und Handlungsspielräume? Scientific Mangement und Human-Relations-Bewegung stehen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für diese Alternative, Automatisierung und Humanisierung der Arbeitswelt in der zweiten. Ganz wesentlich ist dabei auch, dass der Staat als zentraler Akteur in mehreren Rollen auftritt und es dabei keinem recht machen kann.
So entsteht ein mehrfach rückgekoppelten Beziehungsgeflecht, in dem es keine Eindeutigkeiten geben kann sondern nur Entscheidungen und Verhaltensweisen, die in einer Beziehung besser und in einer anderen schlechter sind. Die Liste möglicher Streitpunkte ist ellenlang, sie wird mit der Digitalisierung nicht kleiner.
Auf dem Grundstein stand Freiheit, gegründet wurde eine Disziplinargesellschaft
Und die Freiheit der Arbeit? Sie hat in der wissenschaftlichen Betriebsführung des Taylorismus und den Fließbändern des Fordismus ihre disziplinarischen Höhepunkte erlebt. Die Mieter der Arbeitskräfte haben sich im Namen von Fortschritt und Wohlstand die Freiheit genommen, die Arbeitskraft und damit deren Eigentümer zu Anhängseln der Maschinen zu degradieren und für die Profitmacherei bis zum Gehtnichtmehr zu funktionalisieren.
Die Gewerkschaften wiederum haben, unterstützt von sozialpolitisch engagierten Parteien, es mit Streiks und Verhandlungen geschafft, das Mietverhältnis tarif-, arbeits- und sozialrechtlich so zu regulieren, dass die Freiheiten der Mieter im Umgang mit den Arbeitskräften deutlich eingeschränkt und die Rechte der Vermieter gestärkt wurden. Der Name soziale Marktwirtschaft bezeichnet Verhältnisse, in welchen die Freiheitsrechte von Mietern und Vermietern, von Wirtschaft und Arbeit, der „Sozialpartner“ wie auch gerne gesagt wird, als im großen und ganzen vernünftig austariert gelten und „sozialer Frieden“ herrscht. Korporatistische Absprachen zwischen Staat, Mietern (Wirtschaft) und Vermietern (Arbeit) sowie Bündnisse für Arbeit sind Ausdruck der nach und nach gewonnenen gesellschaftspolitischen Kraft der organisierten Vermieter der Arbeitskräfte – aber auch Ausdruck der prinzipiellen Akzeptanz des Lohn- bzw. Mietverhältnisses.
Die halbwegs geordneten Rahmenbedingungen moderner Arbeit mit klaren Hierarchien in den Unternehmen, Allwissenheit des Zentrums, festen Routinen, regulierten Arbeitsverhältnissen, Flächentarifverträgen, Kompromissen in Verteilungsfragen, gesicherten Sozialleistungen, stabilen Warenmärkten, kontrollierten Geldmärkten, geregelten Freizeiten, begrenzten Ladenöffnungszeiten waren immer globale Inseln. Aber es hat sie gegeben – bis zu viele Mieter mit ihrer Freiheit, nur mit berechtigten Gewinnerwartungen in technische und lebendige Arbeitskraft zu investieren, in neue Turbulenzen gerieten und zunehmend politische Unterstützung fanden für ihre Position, die alten Regeln seien fortschrittsschädliche Schranken, die Gewerkschaften mit zu viel Macht ausgestattet, die sozialstaatlichen Sicherheiten leistungsfeindlich ausgepolstert. Die in den 1980er-Jahren einsetzende Deregulierungsoffensive ist unter dem Namen Neoliberalismus bekannt.
Nationalökonomie und Nationalstaat sind nur noch zweite Liga
Man kann im Neoliberalismus moralisierend Gierschlund und Raffke am Werk sehen. Oder man kann die Aufmerksamkeit auf die Öffnungs- und Globalisierungsprozesse richten (die natürlich auch nicht vom Himmel gefallen, sondern interessengetrieben sind). Unübersehbar ist, dass inzwischen auf sehr vielen Gebieten praktisch nur noch Weltmeisterschaften ausgetragen werden, in Wissenschaft, Kunst und Unterhaltung, im Sport, in der Massenkommunikation, auf Waren-, Finanz- und zunehmend auch auf Arbeitsmärkten. Nationalökonomie und Nationalstaat spielen nur noch in der zweiten Liga.
Diese Entgrenzungsprozesse zu fördern, Vermieter und Mieter der Arbeitskräfte fit zu machen für weltmeisterliche Konkurrenz dürfte das Anliegen der Regierungen von Gerhard Schröder und Tony Blair gewesen sein. Sie haben dafür einige gewerkschaftliche und sozialdemokratische Befestigungen geschliffen.
Als Medium und als Werkzeug forciert der Computer Entgrenzungen in allen Hinsichten, auch diese, die darauf hinauslaufen, dass überall und jederzeit gearbeitet, Tag und Nacht eingekauft und konsumiert werden kann. Unter den Unwahrscheinlichkeiten der Kommunikation, nämlich Empfänger überhaupt zu erreichen, deren Aufmerksamkeit, zutreffendes Verstehen und Zustimmung zu bekommen, werden die Möglichkeiten der Erreichbarkeit enorm erweitert bei gleichzeitig deutlich sinkenden Chancen, Aufmerksamkeit, Verstehen des Gemeinten und Zustimmung zu finden. Welche Folgen zeichnen sich für die Arbeit, ihre Freiheit und ihr Lohn- bzw. Mietverhältnis ab?
Volatilität der Märkte
Die Digitalisierung und die Globalisierung gehören dabei zusammen – die „Volatilität der Märkte“ nimmt zu, die Agilität der (Mieter-)Organisationen wird herausfordert. Die längerfristige Dispositionsfähigkeit der einzelnen Arbeitgeber sinkt, mehr Wahrnehmungskapazitäten für Veränderungen der sozialen Umwelt (der natürlichen übrigens auch) sind verlangt, kurzfristige Aktionsnotwendigkeiten nehmen zu, die Zeitspannen zwischen Top und Hop werden kürzer, strategische Unternehmensführung wird notwendiger und zugleich schwierig bis an die Grenzen der Unmöglichkeit. Dabei handelt es nicht um äußere Mächte, die das alles erzwingen, sondern um von den Unternehmen selbst geschaffene, sich gegenseitig bedingende Verhältnisse, denn sie sind ja auch ihre eigenen Kunden.
Für die Eigentümer der lebendigen Arbeitskraft scheinen die bereits erkennbaren und mit einiger Wahrscheinlichkeit erwartbaren Auswirkungen der Digitalisierung so vielgestaltig und zwiespältig zu sein, dass für eine auch nur skizzenhafte Beschreibung mindestens fünf Begriffspaare gebraucht werden: oben und unten, innen und außen, abhängig und unabhängig, qualifiziert und unqualifiziert, sicher und unsicher.
Meine These lautet: Unter den Rahmenbedingungen der Freiheit der Arbeit und der bisherigen Praktiken des Umgangs mit dieser Freiheit entwickeln die Arbeitsverhältnisse der digitalisierten Gesellschaft eine, euphemistisch formuliert, Tendenz zur Pluralisierung, welche die bisherigen relativ einfachen Unterschiede weit hinter sich lässt. Härter gesagt, expandieren soziale Ungleichheit und soziale Unsicherheit unter den Eigentümern der Arbeitskraft. Wohlstand und Notstand trennen Arbeitskräfte voneinander, sie treten häufiger auch als Phasen eines Arbeitslebens auf. Es dominieren Fluktuation und Instabilität, hier fremdbestimmt, dort selbstbestimmt.
Die Bedeutung der lebendigen Arbeitskraft steigt – und sinkt
Künftig kann die Exklusivität der Oben-Unten-Beziehung zwischen Mieter und Arbeitskraft im Arbeitsprozess nicht mehr aufrecht erhalten werden, weil für die Organisation der Arbeit die Innen-Außen-Beziehungen wichtiger werden. Die Beobachtungsleistungen und Informationskapazitäten der Spitze reichen für den gestiegenen laufenden Entscheidungsbedarf bei weitem nicht mehr aus. Dezentralisierte Entscheidungskompetenzen und Delegation von Verantwortung münden für ausgewählte, qualifizierte Arbeitskräfte in Co-Management-Leistungen. Es bildet sich eine relativ breite qualifizierte Elite unter den Arbeitskräften, die Mieterinteressen übernehmen, also unternehmerisch denken und entscheiden.
Damit aber steigt die Bedeutung der lebendigen Arbeitskraft – und sinkt zugleich. Mehr Entscheidungskompetenzen und größere Verantwortung zeigen wachsende Relevanz an, zugleich ist das Rationalisierungspotential des Computers so hoch, dass Automaten an die Stelle bisheriger Arbeitskräfte treten können. Die Unternehmen haben ingesamt nur noch ein sehr begrenztes Interesse daran, sich längerfristig an bestimmte Arbeitskräfte zu binden. Die einzelnen Arbeitsverhältnisse, die dauerhafte soziale Sicherheit begründen, werden weniger, selbst im öffentlichen Dienst. Befristete Arbeit, Zeit- und Leiharbeit bekommen ein Stück Normalität. Sie werden problematisiert, aber zunehmend praktiziert.
Und so findet auch ein Gewöhnungsprozess an relativ hohe Arbeitslosenzahlen statt. Als in der Bundesrepublik die registrierten Arbeitslosen die Millionengrenze wieder überschritten, warnte der damalige DGB-Vorsitzende Heinz O. Vetter zu Beginn der 1980er Jahre, bei 1,5 Millionen würden „die Brocken fliegen“. Heute werden rund drei Millionen registrierte Arbeitsuchende fast wie Vollbeschäftigung wahrgenommen. Ihre sozialen Nöte sind deswegen nicht kleiner.
Zugleich verlieren abhängige Beschäftigung und Selbstständigkeit ihre Trennschärfe, besonders offensichtlich in der Plattform-Ökonomie. „Geschäftsideen, um sich nebenher selbständig zu machen“ werden unter der Bezeichnung Sidebusiness im Internet feilgeboten. Sowohl erzwungen als auch erwünscht ist die Zahl der Selbstständigen (in Deutschland) seit den 1990er Jahren deutlich gestiegen; ihr Anteil an den Erwerbstätigen insgesamt ist jedoch in etwa gleich geblieben.
Das alles hat aber Folgen: Die überkommenen Kommunikationsangebote, Organisationsformen und Aktionsweisen gewerkschaftlicher und arbeitsorientierter Politik büßen ihre Anziehungskraft ein. Die soziale Frage lautet, was aus den Verlierern der Digitalisierung wird, denn sie haben, Stand heute, über gewerkschaftliche Solidaritätsrhetorik hinaus keine Interessenvertretung. Ein Zurück zu den ehemals befestigten Arbeitsbeziehungen, die nur die lebenslängliche Dualität Mieter oder Vermieter kennen, wird es nicht geben. Sich auf sie zu berufen und sich an ihnen festzuklammern, mag einigen kurzfristig helfen. Strategisch gesehen, blockiert es die Suche nach tragfähigen neuen Lösungen.
Um Marx zu wiederholen: „Die Arbeit ist frei in allen zivilisierten Ländern“. Muss es das letzte Wort dieser Freiheit sein, dass so viele Menschen den wesentlichen Teil des Tages fremdbestimmt arbeiten? Als technische Revolution entscheidet die Digitalisierung nicht darüber, ob und für wen sich soziale Verwerfungen oder Zugewinne an Lebensqualität vermehren. Es sind auch Interessen und Werte im Spiel. Und diese müssen in der Arbeitsgesellschaft von morgen dringend verhandelt werden.