Die Blockchain-Technologie gewinnt in der deutschen Wirtschaft zunehmend an Bedeutung. Besonders im Automobil- und IT-Sektor kommt sie verstärkt zum Einsatz.
Die Blockchain-Technologie wird zunehmend Teil der digitalen Transformation. Laut einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts stieg der Anteil der Firmen, die Blockchain oder verwandte Distributed-Ledger-Technologien (DLT) einsetzen oder konkret planen, innerhalb eines Jahres von sieben auf 9,7 Prozent. Weitere 20 Prozent prüfen derzeit mögliche Anwendungen.
Trotz des Wachstums bleibt die Mehrheit der deutschen Wirtschaft skeptisch: 68,5 Prozent der befragten Betriebe haben sich noch nicht mit der Technologie beschäftigt oder halten sie für ihr Geschäft irrelevant. Gründe dafür sind fehlendes Know-how, regulatorische Unsicherheiten und mangelnde Anwendungsfälle.
Starke Branchenunterschiede
Blockchain, oft mit Kryptowährungen wie Bitcoin verbunden, bietet weit mehr als digitale Zahlungen. Sie basiert auf einer dezentralen Datenbank, die Transaktionen transparent, sicher und automatisiert abzuwickelt. „DLT-basierte Systeme ermöglichen es Unternehmen, ihre digitalen Geschäftsabläufe effizienter zu gestalten“, sagt Anna Wolf, Branchenexpertin am Ifo-Institut. Besonders in Lieferketten, digitalen Identifikationssystemen und im Gesundheitswesen entstehen neue Möglichkeiten.
Die Nutzung unterscheidet sich stark zwischen den Branchen. Im Verarbeitenden Gewerbe setzen 13,2 Prozent der Unternehmen auf Blockchain. Die Automobilindustrie führt mit einem Drittel der Betriebe, die DLT-Lösungen nutzen. Auch die chemische Industrie sowie Hersteller von Holzwaren und Möbeln zeigen mit rund elf Prozent eine überdurchschnittliche Adoptionsrate.
Viele Unternehmen bleiben skeptisch
Im Dienstleistungssektor dominieren IT- und Sicherheitsfirmen, Rechts- und Steuerberater sowie Marketingagenturen. Handel und Baugewerbe hingegen bleiben zurückhaltend – oft fehlen konkrete Anwendungen oder die technische Infrastruktur. Der Digitalverband Bitkom sieht Deutschland dennoch gut aufgestellt. 2023 zählte Bitkom über 200 Blockchain-Start-ups im Land. Diese treiben nicht nur Innovationen voran, sondern fördern auch die Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
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Die wachsende Verbreitung von Blockchain-Technologien wirft Fragen auf: Wie sicher sind die Systeme? Welche regulatorischen Vorgaben braucht es? Und wie lässt sich die Technologie skalieren, ohne die Umwelt zu belasten? Besonders energieintensive Konsensmechanismen wie Proof-of-Work stehen in der Kritik.
Die Technologie ist längst mehr als ein Hype
Trotzdem überwiegt bei Expert:innen die Zuversicht. Blockchain gilt als Schlüssel für mehr Transparenz, Effizienz und Sicherheit in digitalen Prozessen. Auch die Bundesregierung fördert die Blockchain-Initiativen im Rahmen ihrer Digitalstrategie. Ziel ist es, Deutschland als Innovationsstandort zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu sichern.
Ob sich Blockchain flächendeckend durchsetzt, bleibt offen. Klar ist: Die Technologie ist längst mehr als ein Hype. Sie entwickelt sich zu einem ernstzunehmenden Werkzeug für die digitale Zukunft – und deutsche Unternehmen beginnen, ihr Potenzial zu erkennen.

