Während immer mehr Beschäftigte KI im Arbeitsalltag nutzen, ist das Echo der Unternehmen auf diese Entwicklung geteilt. Selbst Google fordert seine Beschäftigten zur Vorsicht auf.
Die Beliebtheit von ChatGPT und anderen KI-gesteuerten Chatbot wächst in den USA. Laut einer Online-Umfrage von Reuters/Ipsos unter 2.625 US-Amerikanerinnen und -Amerikanern setzt mehr als ein Viertel der Angestellten ChatGPT bereits im Joballtag ein. Allerdings erlauben nur 20 Prozent der Unternehmen offiziell die Nutzung solcher externen Tools. Etwa zehn Prozent der Befragten gaben sogar an, dass in ihrem Unternehmen die Nutzung von KI-Tools bisher ausdrücklich untersagt ist. Indes gibt knapp ein Viertel an, sich nicht sicher zu sein, ob ihre Arbeitgeber die Verwendung solcher Technologien zulassen.
Während sich die Anwendung von KI im Berufsalltag ausbreitet, zeigen sich Unternehmen zurückhaltend. Während einige Unternehmen diese Technologien in ihre Betriebsabläufe integrieren, zögern andere. Beschäftigte verwenden ChatGPT für diverse Aufgaben wie das Schreiben von E-Mails, das Zusammenfassen von Dokumenten oder zur Recherche. „Es handelt sich um alltägliche E-Mails, beispielsweise humorvolle Team-Event-Einladungen oder Abschiedsnachrichten“, erläutert eine nicht näher benannte Person aus dem Unternehmen Tinder.
Auch Google mahnt zur Vorsicht
Das Echo der Unternehmen auf diese Entwicklung ist geteilt. So untersagt Samsung nach einem Vorfall, bei dem sensible Daten hochgeladen wurden, die Nutzung von ChatGPT und vergleichbaren KI-Tools. Procter & Gamble hat den Zugriff auf ChatGPT für seine Angestellten gesperrt. Selbst Google fordert seine Mitarbeitenden zur Vorsicht bei der Nutzung seines eigenen Chatbots “Bard” und Konkurrenzprodukten wie ChatGPT auf.
Einige Unternehmen, darunter der US-Getränkehersteller Coca-Cola, experimentieren jedoch mit solchen KI-Tools, um die Zusammenarbeit effizienter und produktiver zu gestalten, so ein Sprecher des Unternehmens. Dabei sei die Datensicherheit gewährleistet, da alles innerhalb der firmeneigenen Firewall stattfindet.
Dennoch mahnen Expertinnen und Experten zur Vorsicht. Paul Lewis, Sicherheitschef bei Nominet, einer Cybersecurityfirma, äußerte sich besorgt über die Risiken: “Obwohl viele von den erweiterten Fähigkeiten profitieren, sind die Informationen nicht immer sicher. Mit bestimmten Befehlen könnten Chatbots dazu verleitet werden, vertrauliche Daten preiszugeben.”