Der Wandel in der deutschen Industrie setzt den Arbeitsmarkt zunehmend unter Druck. Das zeigt eine Auswertung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Neben einer schwachen Konjunktur verschärfen auch strukturelle Probleme die Lage.
“Eine kritische Gemengelage aus Konjunkturschwäche und Transformationsproblemen setzt den Arbeitsmarkt unter Druck”, sagt Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs “Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen” am IAB. Vor allem die Umstellung auf Elektromobilität in der Automobilbranche und die fortschreitende Digitalisierung Unternehmen heraus und verlangen tiefgreifende Anpassungen.
- Der Arbeitsmarkt 2025 wandelt sich
- Unternehmen unterschätzen digitale Transformationsvorhaben
- Wie werden wir 2040 arbeiten?
Während Schlagzeilen über Stellenabbau bei Großkonzernen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, trifft es vor allem kleinere Betriebe mit bis zu 100 Mitarbeitenden besonders hart. “Anders als es Meldungen über Stellenabbau großer Unternehmen suggerieren, bestimmt das bisher nicht das Arbeitsmarktgeschehen”, erklärt IAB-Forscher Christian Hutter. In kleinen und mittleren Betrieben des verarbeitenden Gewerbes sank die Beschäftigung seit 2021 bereits um 3,7 Prozent.
Gezielte Investitionen nötig
Größere Unternehmen hingegen konnten ihre Beschäftigungszahlen bis Mitte 2024 sogar steigern. Weber sieht den Ausweg aus der Krise in gezielten Investitionen, Innovationen und neuen Geschäftsmodellen. Besonders wichtig sei es, Unternehmensgründungen zu fördern und innovative Ideen konsequent umzusetzen.
Die Studie stützt sich auf die Befragung von 150 lokalen Arbeitsagenturen durch die Bundesagentur für Arbeit. Sie zeigt: Neben kurzfristigen konjunkturellen Schwankungen braucht es langfristige strukturelle Veränderungen, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu sichern und den Arbeitsmarkt zu stabilisieren.