Der Frauenanteil in Führungspositionen der obersten Bundesbehörden ist auf 44 Prozent gestiegen. Ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr. Doch wie sieht es in der Privatwirtschaft aus?
In den obersten Bundesbehörden sind 44 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt. Das teilt das Bundesfrauenministerium mit. Zum Stichtag 30. Juni 2024 stieg der Anteil im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt. Gegenüber 2021 beträgt der Zuwachs sogar elf Prozentpunkte. Damals schrieb ein Gesetz die gleichberechtigte Besetzung von Führungspositionen in der Bundesverwaltung bis Ende 2025 fest.
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Zählt man die nachgeordneten Institutionen der Bundesressorts hinzu, lag der Frauenanteil in Führungspositionen zuletzt bei 47 Prozent. Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) erklärt: “Wenn wir von der Privatwirtschaft mehr Gleichstellung fordern, müssen wir als großer Arbeitgeber auch mit gutem Beispiel vorangehen.” Der Bund nehme diese gesetzliche Verpflichtung ernst. Auch die nächste Bundesregierung müsse Führungspositionen in Regierung und Verwaltung paritätisch besetzen.
Es braucht mehr
Paus betont, dass auch Unternehmen verstärkt Frauen in Führungspositionen bringen müssten. “Für viele in der Wirtschaft ist klar, dass eine gute Mischung bei den Führungskräften zu besseren Arbeitsergebnissen führt”, sagt Paus. Die Ministerin hebt hervor, dass der öffentliche Sektor eine Vorbildfunktion habe und die Fortschritte in den Bundesbehörden ein positives Signal für die Gesellschaft senden.
Die Zahlen zeigen: Die Bemühungen um Gleichstellung in der Bundesverwaltung wirken. Doch bis zur vollständigen Gleichberechtigung bleibt viel zu tun. Regierung und Wirtschaft müssen weiter handeln, um den Frauenanteil in Führungspositionen zu steigern – und damit Vielfalt und Qualität in der Führung zu stärken.