Geschlechterklischees prägen noch immer die Berufswahl vieler Menschen. Dabei bringt eine vielfältige Arbeitswelt, die Talente unabhängig vom Geschlecht fördert, Vorteile für Einzelne, Unternehmen und die Gesellschaft.
Die Berufswahl sollte sich an individuellen Stärken, Fähigkeiten und Interessen orientieren – nicht am Geschlecht. Doch viele Menschen halten an überholten Vorstellungen fest, welche Berufe eher für Männer oder Frauen „passend“ seien. Solche Denkmuster schränken die persönliche Entfaltung ein und verhindern, dass Talente ihr Potenzial ausschöpfen. Genau hier setzt die Initiative Klischeefrei an.
Noch immer prägen Geschlechterklischees viele Berufsfelder. Frauen dominieren soziale Berufen wie Erziehung, Pflege oder Bildung, während Männer in technischen und handwerklichen Bereichen überwiegen. Studien zeigen jedoch: Berufliche Eignung hängt nicht vom Geschlecht ab, sondern von Fähigkeiten, Interessen und Motivation. Wer Technik liebt, sollte unabhängig vom Geschlecht Ingenieur:in oder Mechaniker:in werden können. Wer gerne mit Menschen arbeitet, sollte ohne gesellschaftlichen Druck eine Laufbahn in der Pflege oder im Sozialwesen einschlagen.
Wie lassen sich junge Menschen ermutigen, Berufe jenseits von Klischees zu wählen?
Die Praxis beweist, dass alte Klischees bröckeln. Frauen arbeiten erfolgreich in der IT, der Luft- und Raumfahrt oder in Führungspositionen großer Unternehmen. Gleichzeitig wählen immer mehr Männer Berufe in der Kindheitspädagogik, der Krankenpflege oder als Grundschullehrer. Entscheidend für den Erfolg sind nicht Rollenbilder, sondern Fachwissen, Engagement und Freude an der Arbeit.
Wie lassen sich junge Menschen ermutigen, Berufe jenseits von Klischees zu wählen? Berufsorientierung spielt eine Schlüsselrolle. Schulen, Eltern und Unternehmen müssen eine offene, vorurteilsfreie Beratung ermöglichen. Jugendliche sollten frühzeitig verschiedene Berufsbildern kennenlernen, um sich nach ihren Talenten und Interessen zu entscheiden – nicht nach dem, was „typisch männlich“ oder „typisch weiblich“ gilt.
Die Initiative Klischeefrei unterstützt genau diesen Ansatz. Sie bietet Bildungsinstitutionen, Unternehmen und Eltern Materialien, Praxisbeispiele und Beratungsangebote, um eine geschlechtergerechte Berufs- und Studienwahl zu fördern. Klischeefreie Berufsorientierung bedeutet, Jungen und Mädchen in ihren individuellen Stärken zu fördern, statt sie in traditionelle Rollen zu drängen.
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Klischeefreie Berufswahl ist ein Gewinn für alle
Eine Berufswelt, die Fähigkeiten und Interessen in den Mittelpunkt stellt, schafft Chancen für alle. Wer sich frei von Klischees für einen Beruf entscheidet, findet eher Erfüllung und Erfolg. Auch Unternehmen und die Gesellschaft profitieren von einer vielfältigen Arbeitswelt, in der unterschiedliche Perspektiven und Talente zusammenwirken. Klischeefreie Berufswahl ist ein Gewinn für Einzelne, die Wirtschaft und das soziale Miteinander.
Die Servicestelle der Initiative Klischeefrei besteht aus einer Fachstelle im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. (kompetenzz) und einer Öffentlichkeitsstelle im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).