Die Mär von der Mütterkrise

Bild von Vater, Mutter, Kind auf Asphalt gemalt

Mütter sind am Anschlag. Die Angst vor der Rolle rückwärts in die 1950er-Jahre. Rückschritt durch Corona – so lauteten einige Schlagzeilen über die Auswirkungen der Corona-Krise auf Männer und Frauen in Deutschland. Doch wurden Frauen bei der Gleichstellung wirklich dauerhaft zurückgeworden durch die Pandemie?

Zwar sprechen viele Daten dafür, dass Frauen coronabedingt wieder verstärkt in traditierte Rollenmuster gedrängt wurden oder diese freiwillig übernommen haben. Also unbezahlte Carearbeit verrichteten und dafür ihre bezahlte Erwerbstätigkeit einschränkten. Allerdings zeigen die Daten auch, dass vieles davon eher temporär und zeitlich an die Corona-Maßnahmen wie etwa Schul- und Kitaschließungen sowie Kontaktbeschränkungen und Quarantänepflichten für Kinder gebunden waren.

Nach fast drei Jahren Pandemie zeigt sich zumindest für den Arbeitsmarkt ein differenziertes Bild: Die Frauenerwerbsquote liegt fast auf dem Niveau der Männer. Frauen sind seltener arbeitslos sls Männer. Und durch das nun stark verbreitete Home-Office profitieren Frauen teilweise auch, weil sie Carearbeit und Berufstätigkeit ein wenig leichter vereinbaren können, denn auch Pendelzeiten fallen weg. Auch gab es in der Pandemie auch Effekte, die zumindest anfänglich zu einer stärkeren Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern führten. Immerhin haben einige Männer verstärkter unbezahlte Sorgearbeit übernommen und sich die Kinderbetreuung mit ihren Partnerinnen geteilt.

In Summe waren Männer stärker vom Arbeitsplatzverlust betroffen

Aber der Reihe nach: Betrachten wir zunächst die vorliegenden Daten zum Arbeitsmarkt. Von einer enorm gestiegenen Arbeitslosigkeit der Frauen kann im Herbst 2022 keine Rede sein. Denn die Arbeitslosenquote der Frauen ist mit 5,4 Prozent ebenso hoch wie die der Männer. Zwar ist die Quote höher als zu Beginn der Pandemie, aber es herrschen mit dem Ukrainekrieg und der Energiekrise auch multiple Krisen vor. Lag die Arbeitslosenquote der Frauen 2019 bei 4,7 Prozent, erreichte sie 2020 mit 5,5 Prozent einen Höchststand. Wesentlich stärker aber war der Verlauf bei den Männern, deren Arbeitslosigkeit 2019 bei 5 Prozent lag und im April 2020 auf 6,2, und im April 2021 sogar auf 6,4 Prozent stieg. In der Summe waren Männer also stärker vom Verlust des Arbeitsplatzes betroffen, jedoch sind auch etwas mehr Männer als Frauen erwerbstätig.

Von einem enormen Unterschied kann aber auch hier nicht die Rede sein. Denn die Erwerbsquote der Frauen liegt mit 72,2 Prozent auf einem recht hohen Niveau und ist fast wieder so hoch wie im Jahr 2019. Damals betrug sie 72,8 Prozent. Generell hat sich die Quote der der Männer mit 79,4 Prozent stark angenähert. Man darf nicht vergessen, dass die Erwerbstätigenquote noch vor 20 Jahren viel niedriger war: Damals lag sie bei den Frauen bei lediglich 58,8 Prozent, in den neunziger Jahren sogar noch darunter. Allerdings war auch die Erwerbsquote der Männer mit fast 72 Prozent geringer. Insgesamt ist die Erwerbsquote von damals 65,4 Prozent auf 75,8 Prozent im Jahr 2021 erheblich gestiegen.

Abgebaut wurden vor allem Minijobs

Der Einbruch durch der Corona-Pandemie fiel auch weniger dramatisch für die Frauenerwerbsquote aus, wie zunächst von manchen Arbeitsökonomen befürchtet. Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, dass der Einbruch der Erwerbsquote jedenfalls nur einen Prozentpunkt ausgemacht hat. Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass viele Frauen ihre Erwerbstätigkeit eingeschränkt haben. Ein Grund war, dass sie wegen der weggebrochenen Betreuungsinfrastruktur infolge von geschlossenen Kitas und Schulen, aber auch aufgrund der Anforderungen an die Quarantäne- und Kontaktbeschränkungen für die Kinder, viel mehr Betreuungsarbeit übernehmen mussten. Was nur mit der Aufgabe oder der Einschränkung der Erwerbsarbeit zu stemmen war. Ein Grund war aber auch, dass besonders Frauen ihre Beschäftigung zu Beginn der Pandemie verloren haben. Denn abgebaut wurden – auch wegen der Regelungen beim Kündigungsschutz – vor allem Minijobs, in denen Frauen nach wie vor die Mehrheit ausmachen.

Wir sind der Wandel-NewsletterBetroffen von den Corona-Einschränkungen waren vor allem Branchen, in denen viele Frauen in Minijobs  tätig sind: der Handel, körpernahe Dienstleistungen, Hotellerie und Gastronomie. Allein im gewerblichen Bereich war die Zahl der 450-Euro-Jobs im Frühjahr 2021 auf einen historischen Tiefstand gesunken. 555.000 Minijobs gingen laut der Bundesagentur für Arbeit in kurzer Zeit verloren, die Bertelsmann Stiftung spricht in einer Studie sogar davon, dass 870.000 Menschen ihre geringfügige Beschäftigung verloren hätten. Doch im Juni 2022 waren wieder 57,2 Prozent der mehr als 6,5 Millionen Minijobbenden weiblich (vor der Pandemie waren es rund 60 Prozent). Unverändert hoch ist der Frauenanteil in Minijobs in Privathaushalten, fast 90 Prozent. Verheerend ist hier übrigens, dass es sich um Frauen handelt, die Carearbeit als Minijob in Haushalten verrichten, in denen andere Frauen es sich leisten können, diese an geringfügig Beschäftigte auszulagern. Damit ändert sich nämlich nicht die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern, es findet nur ein familienökonomisches Outsourcing statt.

Sackgasse Minijob

Die Corona-Pandemie hat allerdings doch etwas leicht verändert: Es gibt immer weniger Menschen, die ausschließlich in einem 450-Euro-Job arbeiten. Die Zahl der Minijobs im Hauptjob ging gegenüber Juni 2019 um rund 495.000 zurück. Eine WSI-Studie sowie eine Untersuchung des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen: Allein zwischen Juni 2020 und Juni 2021 sank sie um 109.000. Das ist, will man mehr Gleichberechtigung bei der Erwerbstätigkeit von Männern und Frauen, insofern ein positiver Befund.

Denn Minijobs gelten als besonders nachteilig, wie mehrere Untersuchungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie noch einmal herausgestellt haben. Diese Beschäftigungsform gilt unter anderem als problematisch, weil die Beschäftigten teilweise wichtige Rechte wie den Mindestlohn, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie Urlaub versagt bleiben. Auch Weiterbildungen finden kaum statt. Und in Verbindung mit anderen fiskalpolitischen und familienpolitischen Instrumenten wie dem Ehegattensplitting oder der beitragsfreien Mitversicherung in der Krankenversicherung scheint es eher unattraktiv für Minijobberinnen zu sein, ihre Beschäftigung auszuweiten. Für verheiratete Frauen ergeben sich insbesondere negative Auswirkungen auf die Alterssicherung. Sie sind eher eine Sackgasse, nicht umsonst ist immer wieder von der “Minijob-Falle” die Rede.

Hohes Armutsrisiko bei Minijobbenden

Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) kommt zu dem Schluss, dass Minijobs meist keinen Übergang in stabilere Beschäftigung bieten und allein in kleinen Betrieben rund 500.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verdrängen. Minijobberinnen werden daher oft zu Recht als die schwächsten Teilnehmenden im deutschen Arbeitsmarkt bezeichnet. Es ist daher gut, wenn es weniger Frauen gibt, die in diesem Beschäftigungsverhältnis dauerhaft und ausschließlich tätig sind. Überdies haben Minijobbende auch ein hohes Armutsrisiko, rund ein Viertel von ihnen lebt in Haushalten mit weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens. Staatliche Absicherung erhalten sie nicht, weil weder Beiträge zur Krankenversicherung noch zur Arbeitslosenversicherung abgeführt werden. Auch ist die Gefahr, arbeitslos zu werden, für Minijobbende gut zwölfmal höher als für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Sie haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, weil sie nicht in die Arbeitslosenversicherung einzahlen. Zudem gibt es kaum Anreize zur Qualifikation. Minijobber erhalten seltener eine Weiterbildung. Ein Fünftel der geringfügig Beschäftigten arbeitet daher sogar unter ihrem Qualifikationsniveau.

Allerdings gehen Frauen nicht nur Minijobs nach, sondern auch anderen Formen der geringfügigen Beschäftigung – etwa in einem Midijob oder einer sehr stark eingeschränkten Teilzeitbeschäftigung. Und auch diese geringfügigen Beschäftigungsformen waren während der Pandemie besonders volatil: Gab es vor der Krise rund 7,5 Millionen Menschen in geringfügiger Beschäftigung, sank die Zahl im April auf 6,9 Millionen und im Januar 2021 sogar auf 6,8 Millionen. Im Sommer 2022 betrug die Zahl wieder 7,2 Millionen und hatte fast wieder das Niveau vor der Krise erreicht.

Arbeitszeitlücke wurde seit 2013 erstmals wieder größer

Und so erstaunt es nicht, dass Frauen nicht nur seltener Kurzarbeitergeld erhielten als Männer, bei ihnen wurde dieses auch seltener aufgestockt. Wie eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, erhielten im November 2020 46 Prozent der männlichen Kurzarbeitenden eine Aufstockung, bei den Frauen waren es nur 36 Prozent. Doch ob eine Frau erwerbstätig ist, sagt noch nichts über den Umfang ihrer Beschäftigung aus. Neben der Geringfügigkeit spielt auch Teilzeit eine große Rolle. Und hier besteht nach wie vor ein großes Ungleichgewicht, das sich in der Pandemie abermals vergrößert hat. Wie Forscherinnen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) und der Universität Duisburg-Essen (UDE) im Langzeitvergleich aufzeigten, wirkte sich die Pandemie vor allem geschlechtsspezifisch aus. Denn die Arbeitszeiten von Frauen in Vollzeit sanken in der Krise stärker als die der Männer. Die Differenz war umso größer, wenn betreuungsbedürftige Kinder im Haushalt lebten.

Laut einer Untersuchung des WSI betrug die Differenz vor der Pandemie zwar auch schon zehn Stunden – Männer arbeiteten im Schnitt 41 Stunden, Frauen 31 Stunden in der Woche. Im April 2020 sank die wöchentliche Arbeitszeit demnach auf 36 Stunden bei den Männern und 24 bei den Frauen, eine Differenz von 12 Stunden, im Oktober 2020 waren es immer noch elf Stunden Unterschied. Frauen arbeiteten 28 Stunden, Männer durchschnittlich 39 Stunden pro Woche. Generell wurde also die Arbeitszeitlücke seit 2013 erstmals wieder größer. Erste Datenauswertungen für das zweite und dritte Corona-Jahr zeigen jedoch: Viele Frauen sind mit Ende der Corona-Maßnahmen bei Kitas und Schulen wieder stärker auf den Arbeitsmarkt zurückgekehrt. Allerdings ist das Maß der Ungleichheit immer noch sehr hoch. Denn laut einer Studie des wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Instituts der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung (WSI) gaben im Januar 2022 weit mehr als 60 Prozent der Mütter an, sie würden den Großteil der Betreuung übernehmen – und nicht etwa beide Eltern gemeinsam oder der Vater. Damit waren mehr Mütter in der Hauptverantwortung als vor der Pandemie.

Kein dauerhaftes Engagement der Väter

Schon im November 2020 übernahmen Frauen deutlich mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer. So gaben 66 Prozent der befragten erwerbstätigen Frauen mit Kindern, die in einer Partnerschaft lebten, an, den größeren Teil der Kinderbetreuung zu übernehmen. Nur sieben Prozent sahen den Hauptpart bei ihrem Partner, 27 Prozent sprachen von einer Gleichverteilung der Sorgearbeit. Die befragten Männer sahen das mit Abweichungen ähnlich.

Ein neues Papier von Ökonominnen unter anderem vom DIW belegt auf Grundlage des sogenannten pairfam-Panels, dass sich die Arbeitsteilung im zweiten Pandemiejahr wieder auf das alte Maß vor der Krise zurückverschoben hatte. Zwar war im ersten Lockdown demnach der Anteil der Paare mit paritätischer Arbeitsteilung um wenige Prozentpunkte gestiegen (von 29 auf 32 Prozent), einige Männer hatten also tatsächlich mehr an Sorgearbeit übernommen. Doch dauerhaft war das Engagement der Väter nicht. Zudem bestand schon vor der Pandemie ein extrem hohes Maß an Ungleichheit. 59 Prozent der Paare mit kleinen Kindern lebten nämlich vor Corona eine recht traditionelle Rollenverteilung, bei der die Frau die meiste unbezahlte Sorgearbeit übernimmt und dafür Teilzeit arbeitet. Bei 29 Prozent strebten die Partner eine gleichberechtigte Aufteilung an, bei neun Prozent war ausschließlich die Frau für Kindererziehung und Haushalt zuständig und nur drei Prozent der Paare haben die Rollen getauscht.

War Corona eine Krise für die Frauen?

Ja und nein – denn es wirken zwei gegenläufige Effekte. Einerseits waren Frauen durchaus stark vom Arbeitsplatzverlust betroffen, weil sie häufiger als Männer in Minijobs arbeiten. Der Verlust dieser Jobs war aber nicht unbedingt nachteilig, weil sich viele Frauen dadurch eine sozialversichrungspflichtige Beschäftigung suchen bzw. gesucht haben. Generell waren die Auswirkungen auch nicht so heftig, dass die Arbeitslosenquote der Frauen über die der Männer gestiegen ist. Denn Männer haben auch weiterhin häufiger zyklusabhängige Jobs, was sie stärker betroffen von Wirtschaftskrisen macht. Frauen hingegen arbeiten häufiger als Männer in systemrelevanten Berufen. In der Altenpflege etwa beträgt ihr Anteil gut 90 Prozent. Hier hat es in der Corona-Krise eine Aufwertung gegeben, von der einige Frauen auch profitiert haben. Nachteilig auf diesen Effekt wirkt aber, dass die Löhne in Pflegeberufen in der Regel limitiert sind, da die Kosten aus den Sozialversicherungen bezahlt werden und sich insofern nicht frei auf dem Markt nach Angebot und Nachfrage bilden können.

Auch aus diesem Grund könnte es für viele Familien ökonomisch sinnvoller gewesen sein, dass die Frau, die in der Regel weniger als der Mann zum Familieneinkommen beiträgt, ihre Erwerbstätigkeit reduziert, um die weggefallene Betreuungsarbeit zu schultern. In der Familienökonomie ist dann die Rede davon, dass der Einkommensverlust geringer ist, wenn der Besserverdienende weiterhin seiner Beschäftigung nachgeht. Selbst dann, wenn sein Job nicht so stark gefragt ist wie der der vielleicht schlechter verdienenden Partnerin, die als Pflegekraft tätig ist.

Die tradierte Arbeitsteilung der Geschlechter aufrechtzuerhalten ist volkswirtschaftlicher Unsinn

Volkswirtschaftlich betrachtet ist bei der traditionellen Arbeitsteilung aber der Humankapitalverlust beim Besserverdienenden immer geringer. Entsprechende Anreize werden fiskalpolitisch ja auch gesetzt: die Abzüge im Ehegattensplitting sind für den geringer verdienenden Partner höher. Am Ende bleibt es volkswirtschaftlich betrachtet aber einfach unsinnig, die tradierte Arbeitsteilung der Geschlechter aufrechtzuerhalten. Immerhin sind Frauen im Schnitt besser gebildet als Männer, Mädchen machen schon seit vielen Jahren häufiger als Jungen das Abitur, gleich viele Männer und Frauen beginnen ein Studium.

Bleibt noch das Home-Office und die Digitalisierung. Durch die Corona-Krise ist eine Flexibilisierung der Arbeitswelt eingetreten, die sich viele Eltern zuvor gewünscht haben. Nach wie vor bietet ein Großteil der Arbeitgeber auch weiterhin die Mögllichkeit zum Arbeiten aus dem Home-Office an. Wege zur Arbeit entfallen damit, es ist ein Zeitgewinn, der unter anderem der anderen Lebenssphäre zu Gute kommt. Auch Betreuungs- und Sorgearbeiten lassen sich damit besser vereinbaren, Familien haben mehr Spielraum, sich die Arbeit anders untereinander aufzuteilen. Aus diesem Grund konnten sich ja viele Männer auch stärker an der Kinderbetreuung beteiligen.

Frauen und Mütter sollten die neuen Chancen nutzen

Aufgabe der Politik muss es sein, die Trendumkehr einzuläuten – und neue Arbeitszeitformen in Form einer novellierten Elternzeit und Elternteilzeit zu fördern. Manches ist im Koalitionsvertrag der Ampel bereits vorgesehen. Aber auch die Erwerbsbeteiligung der Frauen und vor allem die Arbeitszeit sollte weiter erhöht werden, immerhin ist die Teilzeitquote der Frauen mit gut 50 Prozent weiterhin hoch. Ein wichtiges Instrument könnte eine Frauenquote sein. Warum? Eine solche Quote bewirkt volkswirtschaftlich betrachtet, dass die Abschreibungen im Humankapital durch lange Erziehungsausfälle bei Frauen letztlich größer sind als bei Männern – das rechnet sich nicht. Oder dass eine Nichtbesetzung für das Unternehmen so teuer wird, dass es sich ebenfalls nicht lohnt, eine Stelle vakant zu lassen. So wirkt ja bereits die Quotenregelung für Aufsichtsratsposten bei Daxkonzernen, die seit ihrer Einführung zu einer deutlichen Steigerung des Frauenanteils in den Kontrollgremien der Wirtschaft geführt hat.

Abschließend bleibt also die Erkenntnis, dass Corona Frauen und Mütter einerseits zurückgeworfen hat – jedoch nur leicht. Und zugleich neue Chancen aufgeworfen wurden, die es nun zu nutzen gilt.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.