20 Prozent Frauen im Vorstand

2 Frauen gehen eine Treppe runter

Die Frauenquote in Dax 40-Vorständen ist innerhalb eines Jahres von 15,3 Prozent auf 19,1 Prozent gestiegen und wird zum 1. April sogar über 20 Prozent liegen. Dennoch hat das Gesetz eine begrenzte Wirkung.

Damit ist der Frauenanteil in den Vorständen der 40 größten börsennotierten deutschen Unternehmen im letzten Jahr so schnell gestiegen wie nie zuvor. Der Anteil legte 2021 um rund ein Viertel oder um fast vier Prozentpunkte von 15,3 Prozent auf 19,1 Prozent zu. Mit den bereits bekannt gegebenen Neubesetzungen wird der Frauenanteil zum 1. April 2022 wohl erstmals auf 20,2 Prozent steigen. Denn insgesamt waren im vergangenen Jahr 42 Prozent aller neu in den Dax 40 bestellten Vorstände Frauen. Würde dieses Tempo beibehalten, läge die Quote in zwei Jahren bei über 30 Prozent – und ein lang angestrebtes Ziel erreicht.

Begrenzte Wirkung des Gesetzes

Das geht aus einer Analyse der Vorstandsgremien durch die Personalberatung Russell Reynolds Associates hervor. Allerdings haben acht der 40 Dax-Unternehmen weiterhin keine Frau im Vorstand und zwei Unternehmen erfüllen die seit August 2021 geltende gesetzliche Frauenquote noch nicht. Hier zeigt sich auch die begrenzte Wirkung des Gesetzes. Für sechs Dax 40-Unternehmen greift die Regelung nämlich nicht, da sie nicht mitbestimmt sind.

Die Studie zeigt auch, dass in Europa nur beim Schweizer Börsenindex SMI der Frauenanteil im Jahresvergleich noch stärker wuchs. Vor dem deutschen Leitindex liegen jetzt noch Norwegen, Finnland, UK, Schweden, Frankreich und Dänemark.

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.