IT-Branche braucht Quotenfrauen

Frau mit Handy in der Hand

Weniger Geld, seltenere Beförderung und der Vorwurf, die Quotenfrau zu sein: So sieht der Arbeitsalltag vieler Frauen in der IT-Branche aus. Männer beklagen allenfalls weniger Anerkennung.

Dabei finden 91 Prozent, dass Diskriminierung im Beruf nichts verloren hat und Männer und Frauen im Job gleichbehandelt werden sollten. Aber 60 Prozent der befragten Frauen hatten den Angaben zufolge schon Diskriminierungserfahrungen gemacht. 66 Prozent der Männer hingegen nicht. Jeder und jede dritte Befragte sieht eine Erhöhung der Frauenerwebstätigkeit als wirksame Maßnahme gegen den Fachkräftemangel. Das stellt die “So arbeitet Deutschaland”-Studie der Personalberatung SThree fest, für die 1.900 Beschäftigte und Freelancer aus der IT-Branche befragt wurden.

Weniger Anerkennung für Männer

Die Frauen berichteten, dass sie vor allem beim Gehalt benachteiligt wurden, die Männer berichteten allenfalls davon, dass sie weniger Anerkennung erhalten hätten und sich daher einmal benachteiligt gefühlt hatten. Am verheerendsten sind aber diese Ergebnisse: Fast die Hälfte der befragten Frauen in der IT-Branche gehen davon aus, dass sie ihren Job ohnehin nur bekommen hätten, weil die Firma eine Quotenfrau gebraucht habe. Das ist traurig!

Tina Groll

Tina Groll arbeitet hauptberuflich als Redakteurin bei ZEIT ONLINE im Ressort Politik & Wirtschaft. 2008 zeichnete sie das Medium Magazin als eine der “Top 30 Journalisten unter 30 Jahren“ aus. Sie ist Mitglied im Deutschen Presserat sowie als Vorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union tätig. Als Autorin von WIR SIND DER WANDEL beschäftigt sie sich mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Gesundheitspolitik.