In ihrem Buch “Fachkräfte finden mit Diversity-Strategien” teilt Verena Schmidt praxisnahe Einblicke und zeigt, wie Vielfalt nicht nur ermöglicht, sondern gelebt werden kann. Ein Plädoyer für mehr Wertschätzung und Nutzung individueller Unterschiede in der Arbeitswelt.
Vielfalt ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit. In einer Arbeitswelt, die sich ständig wandelt, in der Fachkräfte fehlen und Innovation den Wettbewerb entscheidet, rücken Diversität und Inklusion ins Zentrum unternehmerischen Handelns. Dennoch bleibt Diversity für viele ein schwammiger Begriff – irgendwo zwischen Genderquote, kultureller Vielfalt und Mitarbeitendenzufriedenheit. So erging es auch Verena Schmidt, Innovationsmanagerin bei Siemens Healthineers.
- Mehr Vielfalt, mehr Power: Teams aufbauen, die alle mitnehmen
- Fachkräfte fordern Diversity und Inklusion am Arbeitsplatz
- Diverse Arbeitsumgebungen: Konflikte produktiv managen
In den letzten Jahren hat Schmidt sich intensiv mit Diversity-Management und Nachwuchsförderung beschäftigt. Neben ihrer Arbeit als Innovationsmanagerin engagiert sie sich ehrenamtlich für die technische Nachwuchsförderung und gehört zu einem kleinen Team, das sich im Unternehmen mit Diversitätsfragen auseinandersetzt. Auf diesem Weg sammelte Schmidt nicht nur viele Impulse, sondern erkannte auch, wie anspruchsvoll und zugleich bereichernd das Thema Vielfalt ist.
Vielfalt ist gestaltbar
Lange Zeit erschienen ihr die Aspekte von Diversity wie lose Puzzleteile: Mitarbeitendenzufriedenheit, gerechte Chancen, Unternehmenskultur. Ein Gesamtbild wollte sich nicht ergeben – bis eine einfache Metapher alles verband: Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
Diese Metapher wurde zur Grundlage ihres Buches „Fachkräfte finden mit Diversity-Strategien“ und half ihr, Diversity besser zu verstehen. Die Kette symbolisiert das Zusammenspiel aller Elemente, die Vielfalt in Organisationen ermöglichen. Ihre Glieder stehen für Voraussetzungen, Prinzipien und Strukturen, die Verbindungen für Prozesse und Übergänge im Mitarbeiter-Lebenszyklus. Im Mittelpunkt: der Mensch – mit all seiner Individualität.
Das Buch ist kein theoretisches Werk. Es lebt von Praxiserfahrungen, anonymisierten Beispielen aus ihrem Netzwerk und persönlichen Beobachtungen. Es will Impulse geben, motivieren, zum Nachdenken anregen – und zeigen: Vielfalt ist gestaltbar. Jede:r kann dazu beitragen.
Diversity fordert immer auch Selbstreflexion
Schmidt beleuchtet in ihrem Buch die Grundlagen der „Diversitätskette“. Sie thematisiert Verantwortung, unbewusste Vorurteile, Führung und den kulturellen Wandel, der nötig ist, um Diversität nicht nur zu ermöglichen, sondern zu leben. Dabei rückt sie die Vielfalt der Mitarbeitenden in den Fokus. Unterschiede in Alter, Geschlecht, Herkunft, Bildung, Behinderung oder Persönlichkeitstypen. Sie fragt, wie Unternehmen diese Unterschiede wertschätzen und nutzen können. Auch den Mitarbeitenden-Lifecycle nimmt sie unter die Lupe – von der Rekrutierung über Onboarding, Entwicklung und Bindung bis zur Beförderung. Sie zeigt, wie Unternehmen diversitätsorientiert handeln können und wo Hindernisse lauern. Konkrete Maßnahmen wie Mentoring-Programme, MINT-Nachwuchsförderung und bewährte Best Practices runden das Buch ab.
Diversity fordert immer auch Selbstreflexion. Sie zwingt uns, Denkmuster zu hinterfragen, Verantwortung zu übernehmen und andere Perspektiven einzunehmen. Doch der Aufwand lohnt sich – für Unternehmen, Mitarbeitende und die Gesellschaft.